Heilbronner Stimme: Außenhandelsverband: Türkei scheidet momentan als Investitionsstandort aus
Heilbronn (ots)
Vor dem Hintergrund der massiven wirtschaftlichen und politischen Probleme der Türkei, sieht der Präsident des Bundesverbandes Groß- und Außenhandel Anton Börner einen "enormen Vertrauensverlust" und befürchtet einen Einbruch im deutsch-türkischen Handel. Noch würden "Verträge eingehalten und Rechnungen bezahlt", sagte Börner der "Heilbronner Stimme" (Donnerstag). So lägen die deutschen Exporte in die Türkei im Jahr 2016 nur knapp unter dem Vorjahr (- 0,9 Prozent bis einschließlich November 2016). Die Importe aus der Türkei hätten im gleichen Zeitraum sogar um mehr als sechs Prozent zugelegt - "nicht zuletzt dank des Verfalls der türkischen Währung, der die Importe von dort verbilligt", erklärte der BGA-Präsident. Doch, fuhr Börner fort, das werde auf Dauer nicht gut gehen. "Der Vertrauensverlust ist enorm", betonte der BGA-Präsident. "Zum einen scheidet die Türkei als Investitionsstandort aus, solange völlig offen ist, wo sie hingeht. Zum anderen fehlen dem Land aber derzeit auch die Wachstumsperspektiven, so dass neue Engagements kaum lohnen." Dennoch werde man versuchen, die Geschäftsbeziehungen nicht abreißen zu lassen, fügte Börner hinzu. Die Türkei sei ein "durchaus relevanter, aber kein lebenswichtiger Handelspartner" für die deutsche Wirtschaft. Bislang stehe sie als Zielland deutscher Exporte auf Platz 14 und als Herkunftsmarkt für Importe auf Platz 17.
Pressekontakt:
Heilbronner Stimme
Chefredaktion
Telefon: +49 (07131) 615-794
politik@stimme.de
Original content of: Heilbronner Stimme, transmitted by news aktuell