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Heilbronner Stimme: Polizeigewerkschaft Bayern zu Unterföhring: Der Täter kannte sich möglicherweise mit der Waffe aus
Erkenntnisse aus aktuellem Fall bei Neuanschaffungen berücksichtigen

Heilbronn (ots)

Hermann Benker, Vorsitzender der Landespolizeigewerkschaft Bayern, hält die Polizeiwaffen, die zurzeit noch in Bayern genutzt werden, für besser gegen Missbrauch geschützt als die bereits in den anderen Bundesländern angeschafften neuen Dienstwaffen. "Die neuen Waffen haben gar keine Sicherung mehr", erklärte Benker gegenüber der "Heilbronner Stimme" (Mittwoch). "Sie sind sofort schussbereit. Es gibt lediglich beim ersten Schuss einen gesteigerten Abschusswiderstand." Benker wundert sich, dass es dem Schützen von Unterföhring gelungen ist, gleich zwei Sicherungssysteme zu überwinden. "Der Täter musste erst die Waffe aus dem gesicherten Holster entwenden und dann noch die Handballensicherung lösen - auch durch Zufall? Oder aber der Mann kannte sich aus mit der Waffe", sagte Benker. Es komme immer mal wieder vor, dass im Handgemenge eine Dienstwaffe entrissen werde, fuhr Benker fort. "Aber bisher konnte ein Laie dann normalerweise wegen der Handballensicherung nichts mit ihr anfangen." Außer in Bayern haben inzwischen alle Bundesländer sowie der Bund neue Dienstwaffen bekommen. Für die anstehende Waffen-Neubeschaffung in Bayern ist laut Benker die "Marktbeobachtung" abgeschlossen. Derzeit läuft die Vorbereitung der Ausschreibung für eine neue Waffe. Es würden parallel dazu voraussichtlich drei bis vier Pistolenmodelle in verschiedenen Testverfahren geprüft, sagte Benker. "Ein Wunschmodell unsererseits gibt es nicht, die bekannten Modelle von Walther, Sig&Sauer, Heckler&Koch bzw. Clock sind qualitativ alle gut, neben dem Preis wird aber auch insbesondere das umfassende Testverfahren maßgeblich sein." Nach der Entscheidung für das Waffenmodell werde noch ein neues Pistolenholster beschafft werden müssen. "Hier muss nach unserer Auffassung selbstverständlich auch die Frage der unberechtigten Entnahme aus dem Holster geprüft und die Erkenntnisse aus dem aktuellen Vorfall berücksichtigt werden."

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