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CDU-Politiker: Laschet sollte politische Verantwortung für Absturz der Union übernehmen

Berlin (ots)

Der CDU-Politiker Christean Wagner fordert Konsequenzen nach den schweren Verlusten bei der Bundestagswahl. Der Mitgründer des konservativen Berliner Kreises in der Union sagte der "Heilbronner Stimme": "Nach den schweren Verlusten der Union 2017 und dem aktuellen Debakel ist klar: Wir brauchen einen Neustart, personell wie inhaltlich." Eine besondere Verantwortung sieht Wagner beim CDU-Chef, Kanzlerkandidat Armin Laschet. Wagner: "Laschet sollte die politische Verantwortung für diesen Absturz und diese Katastrophe übernehmen."

Wagner, früher Kultus- und Justizminister in Hessen und im dortigen Landtag auch CDU-Fraktionschef, sagte weiter: "Der historische Absturz ist selbst verschuldet. Mir fehlten eine klare Strategie, klare inhaltliche Orientierung und ein klares Personalkonzept. Und wir hatten nicht den richtigen Kandidaten an die Spitze gestellt. Nach einem solchem historischen Debakel wäre eine Erneuerung auch im Präsidium angebracht, in dem man zum Teil massiv gegen den Willen der Basis versucht hat, Armin Laschet als Kandidaten durchzusetzen, um Markus Söder und Friedrich Merz zu verhindern." Für Wagner ist auch klar: "Mit Söder und Merz hätten wir ein erheblich besseres Ergebnis erzielt:"

Dass die Union Verhandlungen über eine Jamaika-Koalition führen möchte, hält er für richtig: "Schon in der Vergangenheit führte die zweitstärkste Kraft im Bundestag, in diesem Fall die SPD, die Regierung an. Der Abstand zwischen SPD und Union ist nun so gering, dass die CDU durchaus den Anspruch geltend machen kann, den Kanzler zu stellen." Wagner betonte: "Ich sehe durchaus die Chance für Jamaika. Auch muss ein schlechter Wahlkämpfer kein schlechter Regierungschef sein." Der CDU-Politiker betont aber auch: "Ich bin der Überzeugung, dass sowohl Söder als auch Merz als Kanzler eine Alternative wären."

Zu den Fehlern im Wahlkampf rechnet Wagner auch den Umgang mit Führungspersönlichkeiten. Er sagt: "Laschet hätte schon Anfang des Jahres Merz und Norbert Röttgen zu Mitstreitern im Wahlkampf machen müssen. Das hätte ein echter Teamplayer gemacht. Dann kommt er kurz vor Schluss mit dem Team, bei dem man kaum jemand kannte. Es wurden einfach sehr viele handwerkliche Fehler gemacht."

Von einer neuen Großen Koalition hält er nichts. Wagner: "Ich rate ab von einer Juniorpartnerschaft in einer SPD-geführten GroKo. Dann sollten wir uns lieber in der Opposition erneuern, um zu alter Kraft zurückzukehren."

Pressekontakt:

Heilbronner Stimme
Hans-Jürgen Deglow
Chefkorrespondent / Berlin
hans-juergen.deglow@stimme.de

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