Immunzellen und Botenstoffe bei Colitis und Crohn
Ludwig-Demling-Preis 2000 in Erlangen verliehen
Leverkusen (ots)
Die Deutsche Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung e.V. (DCCV) hat am 26. Oktober 2000 in Erlangen den von der Falk Foundation e.V. (Freiburg) gestifteten Ludwig-Demling-Preis 2000 an zwei Forscher aus Homburg/Saar und Mainz verliehen. Je 25.000,- DM erhielten Dr. med. Jörg C. Hoffmann (wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Innere Medizin II, Universitätskliniken des Saarlandes, Homburg/Saar) für sein Forschungsvorhaben "Regulatorische gamma delta T Zellen bei Colitis: Ein neuer Ansatzpunkt für die Therapie?" und Dr. med. Martin H. Holtmann (wissenschaftlicher Mitarbeiter an der 1. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz) für sein Projekt über "Signaltransduktionswege von TNF alpha im gesunden Darm und in der Pathogenese der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen".
Professor Dr. med. Eckhart G. Hahn (Universität Erlangen-Nürnberg) hob in seiner Laudatio die Bedeutung der beiden Forschungsvorhaben für das Verständnis des Entzündungsgeschehens bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa und für die Entwicklung zukünftiger neuer Immuntherapien für diese chronisch entzündlichen Darmerkrankungen hervor. Dr. med. Jörg Hoffmann will in Tierexperimenten untersuchen, ob die Übertragung bestimmter entzündungshemmender Immunzellen (gamma delta T Zellen) die Abwehrkräfte gegen Colitis ulcerosa stärken kann. Dr. med. Martin H. Holtmann erforscht die Wege, auf denen der für Morbus Crohn entzündungsfördernde Botenstoff Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF alpha) Signale zwischen den am Entzündungsgeschehen beteiligten Zellen fortleitet.
Die Verleihung des Ludwig-Demling-Preises stand im Mittelpunkt des festlichen Begrüßungsabends des 28. Kongresses der Gesellschaft für Gastroenterologie in Bayern e.V. in der Alten Aula des Erlanger Schlosses. Birgit Kaltz, stellvertretende Vorsitzende der DCCV, überreichte den Preisträgern die Urkunden und äußerte die Hoffnung, dass die prämierten Forschungsvorhaben zu einer Verbesserung der Lebensqualität der chronisch Darmerkrankten beitragen mögen. Ursula Falk, Geschäftsführerin der Dr. Falk Pharma GmbH, gratulierte den Stipendiaten und händigte ihnen die Schecks aus. Der frühere DCCV-Vorsitzende Reiner Hoeck würdigte in einer kurzen Ansprache die Verdienste des verstorbenen Erlanger Mediziners Ludwig Demling für Fortschritte in der Therapie chronischer Erkrankungen des Verdauungstraktes.
Der "Ludwig-Demling-Preis" soll jährlich ein oder mehrere in Deutschland geplante Forschungsvorhaben fördern, welche Fragen der Diagnostik, Therapie, Prophylaxe und Pathophysiologie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen thematisieren. Der Beirat der DCCV hat die Federführung bei der Begutachtung von Anträgen. Das Vergabeverfahren ist einem Leitfaden zu entnehmen, der in der DCCV-Geschäftsstelle in Leverkusen angefordert oder im Internet abgerufen werden kann (http://www.dccv.de/mediziner).
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