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Komitee gegen den Vogelmord e. V.

Italien gibt 21 Millionen geschützte Singvögel zum Abschuß frei
Vogelschutzcamp gegen Wilderei beginnt am 1. Oktober

Italien gibt 21 Millionen geschützte Singvögel zum Abschuß frei / Vogelschutzcamp gegen Wilderei beginnt am 1. Oktober
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Bonn/ Rom (ots)

Kurz vor dem offiziellen Beginn der Jagdsaison haben in Italien
zahlreiche Regionen den Abschuß und Fang von mehreren Millionen nach
EU-Recht streng geschützten Zugvögeln erlaubt. So dürfen nach Angaben
des Bonner Komitees gegen den Vogelmord e.V. allein im Veneto vom
19. September bis Ende Dezember ganz offiziell bis zu 6 Millionen
Stare, 2,4 Millionen Buchfinken, 1,2 Millionen Bergfinken sowie mehr
als 12 Millionen Sperlinge geschossen werden. Ein entsprechendes
Regionalgesetz wurde im August von Silvio Berlusconis Partei
"Alleanza Nazionale" im Regionalparlament von Venedig vorgelegt und
verabschiedet. "Die Vögel werden zum politischen Kanonenfutter, mit
denen sich Italiens Rechtspolitiker Wählerstimmen der Jäger sichern
möchten. Wir haben bereits eine Anwaltskanzlei aus Mailand mit einer
Klage gegen das Gesetz beauftragt", erklärt Alexander Heyd vom
Komitee gegen den Vogelmord.
Landesweit dürfen ab Sonntag rund 715.000 italienische Vogeljäger
bis Ende Januar täglich bis zu 30 Drosseln, Kiebitze, Wachteln und
Turteltauben schießen. Dazu kommt in vielen Regionen die
traditionelle Wilderei mit Fallen, Vogelleim oder Gewehren. So wurden
allein in den letzten zwei Wochen von Jagdaufsehern der
Naturschutzverbände mehr als 49 Wilderer kontrolliert und angezeigt,
weil sie illegal geschützte Bussarde, Falken, Wiedehopfe und
Steinrötel gefangen oder geschossen hatten. Bei Rom wurde in der
letzten Woche eine Gruppe von 20 Jägern erwischt, als sie vor Beginn
der offiziellen Jagdzeit ein regelrechtes Sperrfeuer auf
durchziehende Turteltauben eröffneten.
Um den vor allem im Norden Italiens weit verbreiteten illegalen
Vogelfang mit Bogenfallen (archetti) und Netzen zu bekämpfen,
organisieren die Bonner Naturschützer ab dem 1.Oktober in der Region
rund um den Gardasee ein groß angelegtes Vogelschutzcamp. Gemeinsam
mit Forstpolizisten und Jagdaufsehern werden rund 80 Deutsche und
italienische Vogelschützer illegale Fanggeräte aufspüren und abbauen.
Im letzten Jahr wurden so nach Komiteeangaben innerhalb von vier
Wochen insgesamt 12.000 Fallen und zusammen genommen rund drei
laufende Kilometer illegale Fangnetze eingesammelt. Heyd: "Die
Methode ist erfolgreich, viele Wilderer haben inzwischen aufgegeben.
In einigen Tälern, die früher voller Fallen standen, finden wir heute
kaum noch etwas."
V.i.S.d.P. sowie Kontakt für weitere Informationen, Berichterstattung
aus dem Vogelschutzcamp, Bild und Videomaterial: Axel Hirschfeld,
Telefon 0228 -665521, Fax: 0228 665280, Mobil: 01722191542, Email: 
axel.hirschfeld@komitee.de

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