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Komitee gegen den Vogelmord e. V.

Deutschlands schlimmster Eierdieb ist anscheinend unbelehrbar
Staatsanwaltschaft erhebt erneut Anklage gegen Lehrer aus Döberitz

Brandenburg (ots)

Obwohl er gerade wegen des illegalen Besitzes
von mehr als 7000 gewilderten Vogeleiern zu einer Bewährungsstrafe
von dreieinhalb Jahren verurteilt wurde, ist ein 63jähriger
Brandenburger erneut beim Plündern von Vogelnestern erwischt worden.
In Brandenburg an der Havel wird morgen der Lehrer Joachim K. aus
Döberitz (Landkreis Havelland) angeklagt, weil er am Möserschen See
(bei Brandenburg) die Gelege seltener Vogelarten geplündert haben
soll. Wie das Bonner Komitee gegen den Vogelmord gestern mitteilte,
sei der Angeklagte im Frühsommer von einem Fischereiaufseher mit
seinen zwei Söhnen im Uferbereich des Sees gestellt worden, als er
mit einer Wathose im Schilf unterwegs war. Ein Eimer, den die drei
Zeugen dem Sammler abnahmen, enthielt insgesamt 13 Eier eines
Blesshuhngeleges und ein Ei vom Haubentaucher. Bevor jedoch die
umgehend alarmierte Polizei am Tatort eintraf, ergriff der Sammler
plötzlich die Flucht. Sein Pech: Er wurde von den drei Zeugen auf
einem alten Polizeifoto wiedererkannt.
Nachdem bereits 1999 Fischadlernester in Potsdam-Mittelmark
geplündert worden waren, wurde das Landesumweltamt Brandenburg damals
durch einen Hinweis des Bonner Komitees auf "Deutschlands schlimmsten
Eierdieb" (Bild-Zeitung) aufmerksam. Insgesamt 7.158 illegal
gesammelte Vogeleier wurden seinerzeit bei einer Razzia im Haus von
K. beschlagnahmt, darunter zahlreiche Gelege vom Aussterben bedrohter
Adler, Wanderfalken und Kraniche. Dafür bekam K. im Frühjahr 2003 vor
dem Landgericht Potsdam die Quittung in Form einer Haftstrafe von
dreieinhalb Jahren, die damals noch zur Bewährung ausgesetzt wurde.
"Der Mann ist anscheinend unbelehrbar und eine echte Gefahr für die
Vogelwelt. Wenn er jetzt erneut überführt wird, sollte eine
Gefängnisstrafe fällig werden.", fordert Axel Hirschfeld, Sprecher
des Bonner Komitees. In Deutschland gibt es nach Angaben des
Vogelschützers eine regelrechte Eiersammler-Szene, deren Mitglieder
auf der ganzen Welt unterwegs seien, um seltene Vogelgelege für ihre
Vitrinen zu stehlen. "Eine egoistische Sammelleidenschaft, streng
verboten und aus Sicht des Artenschutzes extrem Besorgnis erregend.
Stellenweise werden ganze Bestände einfach weggesammelt.", weiß
Hirschfeld.
Die Gerichtsverhandlung gegen K. findet am Donnerstag, den 30.
September um 14:30 Uhr im Amtsgericht Brandenburg a.d. Havel statt.

Pressekontakt:

Weitere Informationen, Bildmaterial
Telefon: 0228-66 55 21, Email: presse@komitee.de

V.i.S.d.P.:

Alexander Heyd,
Auf dem Dransdorfer Berg 98,
53121 Bonn

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