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Komitee gegen den Vogelmord e. V.

Naturschützer machen gegen "Gänsejagd-Safaris" mobil
Mecklenburg-Vorpommern plant Verbot der Jagd mit Bleischrot

Potsdam/Schwerin (ots)

Zehntausenden arktischen Wildgänsen in
den großen Schutzgebieten zwischen Ostsee und Havel droht in den
nächsten Wochen der Abschuß. Anläßlich der Eröffnung der Jagdsaison
auf Wildgänse am 1.November kündigte  das Komitee gegen den Vogelmord
an, in diesem Jahr wieder großflächige Kontrollen der Vogeljagd
durchzuführen. Schwerpunkt der Aktionen sind in diesem Jahr die
international bedeutenden Schlaf- und Rastplätze der Zugvögel in
Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, wo sich nach Angaben der
Vogelschützer vielerorts ein regelrechter Schießtourismus entwickelt
habe. "Die Tiere werden professionell vermarktet. In den
Jagdzeitungen und im Internet werden überall Gänsejagd-Safaris ab 350
Euro aufwärts angeboten, inklusive aller Abschüsse und
Trophäentranport.", ärgert sich Komiteesprecher Alexander Heyd über
die kommerzielle Jägerei. Im letzten Jahr wurden in Deutschland nach
Angaben des Komitees rund 40500 Wildgänse erlegt. Heyd: "Ein Großteil
der Tiere wird beim An- oder Abflug an ihren Schlafgewässern
geschossen". Insbesondere in den großen EU-Vogelschutzgebieten kommt
es dabei immer wieder zu Konflikten mit Jägern, die trotz eindeutiger
Jagdverbote auf Gänse schießen. Am Galenbecker See bei Neubrandenburg
sorgte im November 2003 eine 27köpfige Jagdgesellschaft für Wirbel,
als sie vor laufenden Fernsehkameras des RBB in einer Jagdverbotszone
auf Bless- und Saatgänse schossen. An den Linumer Teichen (bei
Oranienburg) wurde der Jagdpächter  angezeigt, weil er seinen
Jagdgästen Wildgänse mit Leuchtspurmunition vor die Flinten getrieben
und dabei auch Tausende im Gebiet rastende Kraniche vertrieben hatte.
Wie das Komitee weiter mitteilt, plant die Regierung von
Mecklenburg-Vorpommern, den von den Naturschützern kritisierten
Einsatz von Bleischrotmunition an Gewässern bald ganz zu verbieten.
Dem Komitee liegt ein Verordnungsentwurf des Schweriner
Landwirtschaftsministeriums vor, in dem die Jagd mit Bleischroten auf
Gewässern  sowie in 100 Meter Abstand vom Ufer untersagt werden soll.
Wissenschaftler des Berliner Instituts für Zoo- und Wildtierforschung
hatten nachgewiesen, daß bei der Wasservogeljagd verschossene
Bleimunition die Ursache für den qualvollen Tod zahlreicher
Wasservögel war. Untersuchungen an 141 verendeten Seeadlern ergaben,
daß rund ein Viertel der Tiere an tödlichen Bleikonzentrationen
starb.
V.i.S.d.P., Bildmaterial, weitere Informationen: 
A.Hirschfeld,  presse@komitee.de, Telefon: 0228 - 66 55 21

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