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Umfrage und Programmschwerpunkt des SWR Rheinland-Pfalz am Donnerstag, 5. Dezember 2024 u. a. um 20:15 Uhr in "Zur Sache Rheinland-Pfalz extra: Träume, Krisen, Chancen - Die Jugend-Doku"

Mainz (ots)

Große Mehrheit der jungen Menschen sorgt sich um Kriege, Demokratie und Klimawandel / Zweifel an Lösungskompetenz der Parteien / Bildung, Verkehr und Zuwanderung wichtigste gesellschaftliche Aufgaben

Umfrage und Programmschwerpunkt des SWR Rheinland-Pfalz am Donnerstag, 5. Dezember 2024 u. a. um 20:15 Uhr in "Zur Sache Rheinland-Pfalz extra: Träume, Krisen, Chancen - Die Jugend-Doku"

Die gegenwärtigen vielfältigen Krisen gehen auch an jungen Menschen in Rheinland-Pfalz nicht spurlos vorüber, wie eine Umfrage ergibt, die der SWR für einen Programmschwerpunkt zur Lage junger Menschen im Land in Auftrag gegeben hat. Vor allem kriegerische Konflikte machen ihnen Sorgen. 80 Prozent der befragten 16- bis 29-Jährigen geben an, dass ihnen Kriege auf der Welt große oder sehr große Sorgen bereiten. Eine deutliche Mehrheit fürchtet um die Demokratie und den Klimawandel: 72 bzw. 70 Prozent bereitet dies große oder sehr große Sorgen. Um die Zuwanderung nach Deutschland macht sich etwas weniger als die Hälfte (45 Prozent) Gedanken, in etwa ebenso viele befürchten, dass ländliche Regionen abgehängt werden (43 Prozent). 33 Prozent geben an, sich um ihren Lebensstandard Sorgen zu machen.

Unterschiedlich stark ausgeprägt sind die Sorgen bei den Geschlechtern. Junge Frauen in Rheinland-Pfalz beunruhigen Kriege auf der Welt, der Zustand der Demokratie und der Klimawandel etwas mehr als gleichaltrige Männer, die wiederum mit mehr Sorgen auf die Zuwanderung blicken als junge Frauen.

Zuversicht bei eigenen Zukunftschancen

Obwohl junge Menschen in Rheinland-Pfalz sich wegen der verschiedenen Krisen sorgen, schauen sie überwiegend positiv auf ihr eigenes Leben. 88 Prozent sagen, sie hätten gute oder sehr gute persönliche Zukunftschancen. Diesen Optimismus haben die Befragten sowohl auf dem Land als auch in der Stadt, wobei er in Großstädten noch einmal etwas ausgeprägter ist (97 Prozent). 10 Prozent blicken dagegen eher pessimistisch in die eigene Zukunft.

Zufriedenheit mit eigenem Leben

Eine deutliche Mehrheit der jungen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer sieht nicht nur optimistisch in die Zukunft, sondern ist auch schon jetzt mit den eigenen Lebensumständen insgesamt eher zufrieden (88 Prozent). Fast ähnlich viele bewerten auch das Verhältnis zu ihren Eltern und Familien sowie zu Freunden (jeweils 87 Prozent) positiv. Mehrheitlich zufrieden äußern sich die Befragten zur eigenen Wohnsituation (78 Prozent) und zu ihren beruflichen Perspektiven (77 Prozent). Das Verhältnis zwischen Schule bzw. Arbeit und Freizeit beurteilen 64 Prozent zufriedenstellend, 34 Prozent erachten es dagegen als unausgewogen.

Familie am wichtigsten, gefolgt von Umwelt, sozialem Engagement und Fleiß

Bei der Frage, was im eigenen Leben wichtig ist, sind sich die jungen Menschen in Rheinland-Pfalz nahezu einig: 95 Prozent geben an, ihnen sei es wichtig oder sehr wichtig, ein gutes Familienleben zu führen. Auch ein umweltbewusstes Verhalten (90 Prozent), Hilfe für sozial Benachteiligte und gesellschaftliche Randgruppen (88 Prozent) sowie Fleiß und Ehrgeiz (87 Prozent) spielen eine große Rolle. Für 72 Prozent der Befragten ist Toleranz gegenüber Menschen, die sich nicht eindeutig einem Geschlecht zuordnen, wichtig. Frauen ist dies mit 81 Prozent häufiger als Männern (62 Prozent) wichtig, und in städtischen Regionen häufiger als in ländlichen.

Bildung, Verkehr und Zuwanderung wichtigste gesellschaftliche Aufgaben

Die schulische, berufliche und universitäre Ausbildung ist für die jungen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer das wichtigste Thema. 29 Prozent der Befragten geben an, dass diese Aufgaben am vordringlichsten gelöst werden müssten. Dahinter folgen die Themen Mobilität und Verkehr sowie Zuwanderung mit jeweils 16 Prozent. Handlungsbedarf in der Verkehrspolitik sehen junge Leute in Großstädten (23 Prozent) häufiger als in kleineren Städten oder auf dem Land (jeweils 14 Prozent). Zuwanderung und Flucht problematisieren 25- bis 29-Jährige häufiger als Jüngere im Alter bis einschließlich 24 Jahren (21 zu 12 Prozent). Mit 14 Prozent rangiert der Umweltschutz auf Platz 4 der drängendsten Aufgaben.

Zweifel an Lösungskompetenz der Parteien

Fast ein Drittel der jungen Menschen im Land ist skeptisch, dass die Politik in der Lage ist, die anstehenden Probleme adäquat zu bewältigen. 31 Prozent verbindet mit keiner Partei entsprechende Lösungen. Das größte Zutrauen haben die Befragten mit jeweils 18 Prozent in SPD und CDU. Die SPD hat Vorteile in mittleren und größeren Städten, die CDU in ländlichen Regionen. Dahinter folgen Grüne (8 Prozent) und die AfD (7 Prozent). Jeweils 4 Prozent schreiben dem BSW und den Linken eine Lösungskompetenz zu, der FDP 3 Prozent und den Freien Wählern 2 Prozent.

Überwiegend unzufrieden: Politik berücksichtigt Anliegen junger Menschen zu wenig

Eine Mehrheit der jungen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer meint, dass die Politik die Anliegen junger Menschen zu wenig beachtet. 59 Prozent geben an, damit weniger oder gar nicht zufrieden zu sein. Die Zufriedenheit ist bei den Jüngeren etwas höher als bei den Älteren (36 zu 29 Prozent) und in größeren Städten höher als auf dem Land (42 zu 30 Prozent). Insgesamt 34 Prozent der Befragten äußern sich dagegen zufrieden oder sehr zufrieden, wie die Politik die Anliegen junger Menschen berücksichtigt.

Die Daten basieren auf einer repräsentativen Telefon- und Online-Befragung des Wahlforschungsinstituts "Infratest dimap" unter 561 in Rheinland-Pfalz lebenden Menschen im Alter von 16 bis 29 Jahren (Erhebungszeit: 1. bis 22. Oktober 2024). Die Ergebnisse sind in Teilen in der Dokumentation "Träume, Krisen, Chancen - die Jugend-Doku" am Donnerstag, 5. Dezember 2024, ab 20:15 Uhr im SWR zu sehen sowie ausführlich unter www.swr.de/rp. Die Dokumentation steht zudem bereits in der ARD Mediathek unter www.ardmediathek.de/swr.

Die Umfrage und die "Zur Sache"-Dokumentation sind Kern eines Programmschwerpunkt des SWR Landessenders Rheinland-Pfalz. Am Donnerstag, 5. Dezember, geben auch alle anderen aktuellen Angebote den Perspektiven junger Menschen bewusst großen Raum. Eine Journalistin des ARD/ZDF-Jugendangebots funk übernimmt etwa von 13 bis 16 Uhr die Regler bei SWR1 Rheinland-Pfalz. Die Nachrichtensendung "SWR Aktuell" berichtet, wie die Politik auf die Umfrage reagiert und mit den Themen junger Menschen umgeht. Das Regionalstudio Koblenz nimmt die spezielle Lage junger Menschen im Ahrtal in den Blick. Die Angebote werden gebündelt auf der Seite www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/dossier-jugend-umfrage-swr-doku-100.html

Zitate bitte nur mit Quellenangabe "SWR". Sperrfrist: Donnerstag, 5. Dezember 2024, 5:00 Uhr.

Zur Sache- Rheinland-Pfalz extra: "Träume, Krisen, Chancen - Die Jugend-Doku"

Kim (22) kommt aus dem Westerwald und möchte auch in Zukunft gerne in der Heimat bleiben. Ihr Job, aber auch genügend Freizeit sind ihr wichtig. Lara (16) ist Schülerin und ärgert sich jeden Tag, dass Kinder und Jugendliche nicht ernst genommen und nicht genügend beteiligt würden. Dominik (28) ist in einer Brennpunktsiedlung am Rande von Ludwigshafen aufgewachsen. Auch deshalb hat er immer wieder Ablehnung erfahren. Mit sehr viel Kraft hat er es geschafft, seine Ausbildung hinter sich zu bringen. Leonie (19) und Simon (20) machen gerade ein "Freiwilliges Ökologisches Jahr" beim Trierer Forstamt. Ihnen liegen Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit am Herzen. Elisa (23) aus der Pfalz ist transgeschlechtlich. Sie spüre immer wieder, sagt sie, wie viele Vorurteile es noch gebe. Sogar bei vielen Gleichaltrigen müsse sie um Anerkennung kämpfen.

SWR Autorin Katharina Singer hat diese und andere junge Menschen im Land begleitet. Sie wollte wissen, was bewegt junge Menschen? Wovon träumen sie? Was macht ihnen Sorgen? Denn das Unverständnis zwischen den Generationen scheint zu wachsen. Viele Ältere fragen sich: Warum sind bei manchen jungen Menschen heute die Grünen oder Klimakleber und Waldbesetzer "in", und morgen wählt ein Teil von ihnen plötzlich AfD? Wie kann man stundenlang chatten und posten und trotzdem einsam sein? Und warum bricht man Schule und Ausbildung ab, um mehr Freizeit und weniger Stress zu haben?

Doch schon nach den Recherchen für diesen Film deutete sich an, die junge Generation entspricht in vielem gar nicht dem Bild, das viele Ältere von ihr haben. Der SWR in Mainz wollte das genau wissen und hat bei Infratest für die Jugend-Doku "Träume, Krisen, Chancen" von Katharina Singer eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben. In der Studie wurden 561 repräsentativ ausgewählte junge Menschen zwischen 16 und 29 Jahren aus ganz Rheinland-Pfalz nach ihren Einstellungen gefragt. Dabei ging es auch darum, was ihnen große Sorgen macht und was für sie das wichtigste politische Thema ist.

Der Film: Zur Sache Rheinland-Pfalz extra "Träume, Krisen, Chancen - Die Jugend-Doku" stellt - als zentraler Teil eines programmlichen Schwerpunkts des SWR in Rheinland-Pfalz zu den Themen der nachrückenden Generation - junge Menschen mit ihren ganz persönlichen Wünschen, Sorgen und Zielen vor. Repräsentative Fakten bietet dabei die exklusive Infratest dimap Umfrage "Wie tickt die Jugend in Rheinland-Pfalz?" Zahlen und Daten, die die renommierte Jugendforscherin und Gesellschaftspsychologin Dr. Lisa Hasenbein analysiert.

Die Jugend-Dokumentation läuft am Donnerstag, 5. Dezember 2024, um 20:15 Uhr im SWR und ist online dann auch abrufbar auf YouTube und in der ARD-Mediathek.

Rückfragen bitte an: Dr. Ina-Gabriele Barich, Tel. 06131/929-33227 oder Andreas Heerwig, Tel. 06131/929-33519, Redaktion "Zur Sache Rheinland-Pfalz".

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