DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V.
Zum 95. Geburtstag von Dr. Ruth Pfau: DAHW erinnert an Ehrenbotschafterin
Würzburg (ots)
Am Montag, den 09.09.2024 hätte die legendäre Lepra-Ärztin Dr. Ruth Pfau ihren 95. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass erinnert die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe an die 2017 verstorbene Ordensschwester, die ihr Leben dem Kampf gegen die Lepra in Pakistan verschrieben hatte. Und sie hebt die großen Fortschritte hervor, die zuletzt erreicht wurden.
"In Pakistan befinden wir uns auf der sogenannten 'Letzten Meile'", sagt DAHW-Vorstand Patrick Georg. "Wenn wir jetzt unsere Anstrengungen bündeln, ist unser Vorhaben, die Krankheit in den kommenden sechs Jahren ganz aus Pakistan verschwinden zu lassen, sehr realistisch." Ein Satz, der undenkbar gewesen wäre ohne die Aufbauarbeit der deutschen Lepra-Ärztin Dr. Ruth Pfau.
Als die junge Ärztin 1960 nach Pakistan kommt, soll es eigentlich nur ein Zwischenstopp sein: Ihr katholischer Orden hatte sie nach Indien entsandt, um dort als Gynäkologin zu arbeiten. In Karatschi aber widerfährt der gebürtigen Leipzigerin ein Schlüsselerlebnis: Sie begegnet Menschen, die in einem Lepra-Slum unter menschenunwürdigen Bedingungen leben müssen. Dr. Ruth Pfau entscheidet: Hier ist der Ort, an dem ich gebraucht werde.
Sie bleibt, versorgt die Betroffenen, kümmert sich um dringend benötigte Infrastruktur und zieht eine Organisation auf, die bis heute wegweisende Arbeit im Bereich Lepra leistet: das Marie-Adelaide-Leprosy-Center (MALC). 1961 erhält das MALC erstmals Unterstützung von der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe. Mit den Mitteln aus Deutschland ist es Dr. Ruth Pfau und ihrem Team möglich, auch Betroffene abseits der großen Städte zu erreichen: Persönlich legt sie stundenlange Fußmärsche in abgelegenen Bergregionen zurück, um Menschen zu finden, die von Lepra betroffen sind, und ihnen eine Behandlung zu ermöglichen. Seit 1996 sorgt zudem die Ruth Pfau Stiftung mit Sitz in Würzburg dafür, dass die Projekte des MALC kontinuierliche Unterstützung erhalten und sichert somit das Lebenswerk ihrer Namensgeberin.
Dr. Ruth Pfau hat in Pakistan einzigartige Aufbauarbeit geleistet und erheblich dazu beigetragen, dass die Zahl der Lepra-Fälle dort von ehemals zehntausenden pro Jahr auf nunmehr wenige hundert gesunken ist. Und sie hat die Menschen inspiriert - etwa einen jungen Arzt aus Pakistan, der, auch wegen seines Vorbilds Dr. Ruth Pfau, heute für die DAHW arbeitet. "Es war als Kind unglaublich spannend für mich, dass eine Frau aus Deutschland kommt und sich hier für die Lepra-Patient:innen einsetzt", erinnert sich Anil Fastenau. Heute ist er federführend verantwortlich für die Lepra-Projekte der DAHW in Pakistan. "Für meine Eltern ist es das Größte, dass ich für eine Organisation tätig bin, die die Arbeit von Dr. Ruth Pfau fortsetzt", sagt Fastenau. "Ich habe sie nie persönlich kennengelernt, aber heute trage ich dazu bei, ihre Arbeit zu Ende zu bringen."
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