MEEDIA.de: Samuel Kochs ehemaliger Trainer Joe Alexander im Exklusiv-Interview: "Die Wette war machbar"
Hamburg (ots)
Das tragische Unglück bei "Wetten, dass..?" erschütterte die Nation. Am 4. Dezember war Samuel Koch beim Versuch, mit Sprungfedern fahrende Autos im Salto zu überspringen, gestürzt und ist seither gelähmt. Der Hamburger Action-Spezialist Joe Alexander hatte den 23-Jährigen Monate lang auf die Wette vorbereitet. Im Interview mit dem Medienportal MEEDIA.de spricht er über Rekorde und Risiken, mögliche Unglücksursachen sowie die Arbeit mit Samuel.
Die wichtigsten Aussagen von Joe Alexander:
...über die Zusammenarbeit mit Samuel Koch: "Samuel erzählte mir, was er so kann und in der Freizeit macht, auch von den Sprungfedern, mit denen er experimentierte. So kam es zu der Idee, daraus eine Action-Sequenz zu entwickeln, die er bei 'Wetten, dass..?' aufführen könnte. Anfangs haben wir da Vorschläge erarbeitet, die mit Autos nichts zu tun hatten. Es ging beispielsweise darum, im Spagat-Sprung Teller in 2,70 Meter Höhe zu zertreten, mit den Sprungstelzen so schnell zu laufen, dass man bei einer Verkehrskontrolle geblitzt würde, bei Saltos Laternen auszuknipsen oder Kisten aufzuschichten, während der Springer immer oben drauf bleibt."
...über die Sprungstelzen-Wette: "Wir haben irgendwann im Internet nach Versuchen mit Sprungstelzen gegoogelt und ein Video entdeckt, wo jemand im Vorwärtssalto über ein parkendes Auto sprang. Samuel hat das dann mit einem Freund in Lörrach geübt und auch sicher beherrscht. Als wir später die Ideen einreichten, wurde diese Idee von der Redaktion bevorzugt behandelt."
...über die Gefährlichkeit der Wette: "Natürlich ist so etwas nicht ungefährlich. Aber ich habe in vielen Jahren gelernt, dass auch bei kleineren Stunts etwas passieren kann, was man nicht erwartet. Aber egal, wie riskant etwas von außen erscheint: Fast alles ist möglich, wenn man sich damit auseinandersetzt, die einzelnen Schritte analysiert und gewissenhaft einstudiert. Wer so etwas zum ersten Mal probiert, gerät schnell an die Grenzen der Durchführbarkeit. Am Anfang geht oft gar nichts. Aber dann lernt man Schritt für Schritt, bis die Übung komplett ist. Die Wette von Samuel Koch war machbar, und sie war auch nicht gefährlicher als vieles, was man im Fernsehen sieht. Für solche Herausforderungen gilt: Man muss daran glauben, man muss hart dafür arbeiten, damit das Eingeübte auch unter dem Druck eines Live-Auftritts abgerufen werden kann. Bei all diesen Trainings, die monatelang dauern, gilt für uns in der Agentur immer: Safety first."
...über den Unfall: "Ich kann es mir nur so erklären, dass er die mentale Stärke, die ich von ihm kannte, in der Aufführungssituation nicht abrufen konnte. Es war nicht sein Können oder fehlende Fitness, das Problem lag wohl darin, dass er im Kopf nicht hundertprozentig frei war. Und eine derart komplexe Aktionswette ist dann kaum durchführbar."
...über die Sicherheitsstandards in "Wetten, dass..?": "Ich hatte mehrfach mit dem Sicherheitsbeauftragten der Sendung zu tun und kann nur sagen, dass der enorm kritisch gegenüber allen riskanten Übungen ist und alles auf Machbarkeit hin checkt. Wenn alle die Wette schon abgenickt haben, hört er nicht auf, kritische Fragen zu stellen. Auch Thomas Gottschalk habe ich immer als jemanden kennengelernt, der pro Kandidat ist und den Leuten bei Proben empfiehlt, lieber weniger zu riskieren, egal um welche Art von Wette es sich handelt. Ihm geht es um die Unterhaltung, nicht darum, dass Kandidaten sich Gefahren aussetzen."
Das komplette Interview mit weiteren Aussagen zur Samuel-Koch-Wette und Joe Alexanders eigenen "Wetten, dass..?"-Auftritten lesen Sie bei MEEDIA.de unter http://meedia.de/details-topstory/article/die-wette-von-samuel-koch-war-machbar_100033145.html bzw. http://bit.ly/eDxi2v
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