Anna-Maria Zimmermann: "Manchmal leiste ich mir 10 Minuten weinen"
Rastatt (ots)
Vor zwei Jahren wurde Anna-Maria Zimmermann bei einem Helikopter-Absturz schwer verletzt, ihr linker Arm ist bis heute gelähmt. Für die 23-Jährige kein Grund, nicht auf der Bühne zu stehen. "Am Anfang war es ein echtes Problem", gesteht Zimmermann im Interview mit MEINE MELODIE (9/12; EVT: 23. August). Sie habe eine Riesenangst vor der Öffentlichkeit gehabt, weil sie keine perfekte Frau mehr sei. "Aber mittlerweile ist es so, dass die Menschen im Publikum mich tragen. Sie haben mir Mut gemacht, weiterzumachen."
Als behindert würde sich die Sängerin trotz entsprechendem Ausweis niemals bezeichnen. "Ich bin eine Frau mit einem Handicap. Und das sehe ich als Herausforderung!" Auch wenn sie anfangs befürchtete, das Leben mit dem Handicap nicht zu meistern, ist ihr das inzwischen glänzend gelungen. "Man rutscht in den Alltag und ändert sein Leben so, dass man eben alles hinbekommt", sagt Zimmermann, die sich gerade mit ihrem Partner eine Wohnung in der Nähe ihrer Familie einrichtet. "Das hat aber nichts mit dem Arm zu tun. Ich bin ein Familienmensch und brauche meine Lieben um mich."
Dennoch hadert sie manchmal mit dem Geschehenen. "Dann wünsche ich mir, dass alles anders wäre und gönne mir zehn Minuten weinen", gesteht die junge Frau. "Aber irgendwann lege ich den Schalter wieder um und sage: Es ist jetzt so - und es muss weitergehen." Zudem sei sie sich der Tatsache bewusst, dass der Unfall viel schlimmer hätte ausgehen können.
Angst vorm Fliegen hat die Sängerin seit dem Unfall nicht unbedingt. "Ich fliege jede Woche zu Auftritten nach Mallorca und habe kein Problem damit", sagt Anna-Maria Zimmermann. "Aber einen Hubschrauber brauche ich jetzt echt nicht mehr!"
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