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Das neue HUK-E-Barometer: Neuer umfassender Gradmesser zur Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland

Das neue HUK-E-Barometer: Neuer umfassender Gradmesser zur Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland
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Coburg (ots)

Neuer umfassender Gradmesser zur Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland - Umstiege von Verbrenner- zu Elektroautos fallen 2024 drastisch und auf das Niveau von 2021 zurück - Nur knapp 3 Prozent machen E-Autos unter Privatfahrzeugen aus - Bundesweit repräsentative Bevölkerungsbefragung zu künftigen Kaufabsichten zeigt aber Umdenken

  • In weniger als vier Prozent aller Fälle steigen aktuell Privatpersonen von Verbrennungsmotoren (Benzin-, Diesel-, Gas, etc.) auf reine Elektroautos um
  • Seit Abschaffung der staatlichen Kaufprämie Ende 2023 hat sich diese Umstiegs-Häufigkeit annähernd halbiert
  • Jeder dritte E-Autofahrer (34 %) wechselt inzwischen wieder zum Verbrenner zurück
  • In Bayern ist die Verbreitung von E-Autos am höchsten, in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern am geringsten

Der Umstieg der Bundesbürger auf Elektroautos ist nach dem Wegfall der staatlichen Kaufprämie Ende 2023 extrem ins Stocken geraten. Von Juli bis September 2024 stiegen bei nur 3,9 Prozent aller Fahrzeugwechsel Privatpersonen, die bislang ein Auto mit Verbrennungsmotor hatten, auf einen reinen Elektroantrieb um. Seit Beginn des Jahres betrug der Anteil sogar nur 3,6 Prozent. Gegenüber dem Stand im letzten Quartal 2023 bedeutet das einen Rückgang um rund 40 Prozent. Und die Prognosen durch das neue HUK-E-Barometer lassen eine rasche und deutliche Trendumkehr kaum erwarten. Denn von rund 4.200 repräsentativ befragten Bundesbürgern erklären fast die Hälfte (47 %), dass sie reine E-Autos "weniger gut" oder "gar nicht gut" finden. Und 29 Prozent wollen sich erst dann ein reines Elektroauto anschaffen, wenn gesetzlich nur noch solche Fahrzeuge zugelassen werden dürfen. Immerhin aber wäre jeder Dritte auch bereit, über 10 Prozent mehr für ein reines E-Auto zu zahlen als für das gleiche Auto mit Verbrennungsmotor.

Das sind einige zentrale Erkenntnisse aus dem neuen HUK-E-Barometer, das heute erstmals veröffentlicht wird. "Wir wollen mit diesem Instrument die Akzeptanz und die Umstiegsgeschwindigkeit auf Elektroautos in der deutschen Privatbevölkerung umfassend messbar machen und Entwicklungen darstellen", erklärt Dr. Jörg Rheinländer, im Vorstand der HUK-COBURG zuständig für die Autoversicherung. "So können jetzt etwa erstmalig auch Umstiegsquoten auf E-Autos und die Dynamik dieser Umstiege in der Privatbevölkerung gezeigt werden - statt etwa die pure Anzahl von neu zugelassenen E-Autos auf deutschen Straßen, unter denen sich auch zahlreiche gewerblich genutzte Fahrzeuge befinden. Angesichts der Bedeutung der privaten Autobesitzer ist dies der entscheidende Bereich, um zu prüfen, wie sich die Elektromobilität in Deutschland durchsetzt."

Für diese Analyse fasst das neue HUK-E-Barometer vier verschiedene Faktoren auf einen Blick zusammen: Gezeigt wird, basierend auf Daten der HUK-COBURG, alle drei Monate der private Bestand an E-Autos und die Zu- oder Abnahme dieses Marktanteils je Quartal. Daneben wird die Umstiegsquote von Autos mit Verbrennungsmotor auf reine Elektroantriebe bei Privatpersonen angegeben und auch diese Entwicklung im Zeitverlauf dargestellt. Als weitere Bausteine werden schließlich die Ergebnisse einer bundesweit repräsentativen quartalsweisen Bevölkerungsbefragung über das Panel von YouGov Deutschland aufgenommen, etwa zu Kaufabsichten für Elektroautos.

Scharfe Trendwende zeichnet sich ab - ältere Fahrer mit größten Vorbehalten

Nur 2,9 Prozent beträgt aktuell der Anteil von Elektroautos am Gesamtbestand der Autos in privater Hand - errechnet aus HUK-COBURG-Daten. Für die Zunahme dieser Quote wird von der HUK-COBURG exklusiv ein Dynamik-Faktor ermittelt. Und dessen deutlicher Rückgang im bisherigen Jahresverlauf signalisiert: 2024 wird die E-Quote wahrscheinlich nur so schwach zunehmen wie seit vier Jahren nicht mehr.

Der stärkste Indikator im neuen HUK-E-Barometer ist aber die Umstiegsquote, also die Häufigkeit der Umstiege von Verbrennungs- zu Elektromotoren bei privaten Fahrzeugwechseln. Und hier ist die Entwicklung alarmierend: Nach Wegfall der Kaufprämie Ende 2023 ist die Umstiegsquote von 6,2 Prozent auf nur noch 3,9 Prozent (im Schnitt des laufenden Jahres sogar nur 3,6 %) drastisch und auf das Niveau des Jahres 2021 zurückgefallen. Angesichts des heute viel größeren Angebots an E-Autos als vor drei Jahren und deren technischen Verbesserungen kann sich hier ein grundsätzliches Akzeptanzproblem andeuten, wenn also in nur vier von 100 Wechselfällen vom Verbrenner auf E-Antrieb umgestiegen wird.

Tatsächlich zeigt sich das auch in der repräsentativen Bevölkerungsbefragung, die quartalsweise neu für das HUK-E-Barometer erhoben wird. Hierin erklärt erst knapp jeder fünfte Bundesbürger ab 16 Jahren, dass für ihn "grundsätzlich bei künftiger Anschaffung eines Autos nur noch ein reines Elektroauto in Frage kommt". Seit 2021 ist dieser Kaufabsichts-Wert fast unverändert. Allerdings liegt er aktuell bei Bundesbürgern unter 40 Jahren mehr als doppelt so hoch wie bei den Älteren (28 % zu 12 %). Zudem erklären immerhin 17 Prozent aller Befragten, dass sie in den kommenden zwei Jahren bei geplanten Anmeldungen von Neu- oder Gebrauchtwagen vom Verbrenner- auf einen Elektroantrieb wechseln möchten. Gegenüber der von der HUK-COBURG faktisch gemessenen aktuellen Umstiegsquote im dritten Quartal 2024 (3,9 %) wäre das eine Vervielfachung - die allerdings immer noch nicht zum Ziel der Bundesregierung führen würde, dass schon in fünf Jahren 30 Prozent aller Autos auf deutschen Straßen rein elektrisch fahren (15 Millionen E-Autos in 2030).

Gebrauchtwagenmarkt entsteht, Hybrid-Fahrer werden aber nur selten E-Auto-Käufer

Auch das Verhalten der Privatpersonen, die bereits Elektroautos gefahren haben, kann durch das neue HUK-E-Barometer beobachtet werden. Wichtige Erkenntnis: Dass im laufenden Jahr 2024 mehr als ein Drittel bisheriger E-Autofahrer beim Fahrzeugwechsel wieder zurück zum Verbrennungsmotor gingen (34 %), lässt aufhorchen. Denn bis Ende 2022 galt weitgehend das Motto 'Einmal Elektro-Auto - immer Elektro-Auto'. Die "Treuequote" der E-Fahrer lag in dieser Zeit stets bei rund 80 Prozent. Von denjenigen E-Fahrern, die auf einen Neuwagen umstiegen, blieben vor 2023 sogar durchgehend mehr als 90 Prozent dem Elektroantrieb treu.

Ebenfalls überraschend ist die geringe Wechselquote von Hybrid-Lenkern zu Elektro-Fahrzeugen. Diese lag seit 2020 noch nie über 20 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf 2024 fiel sie nun sogar auf durchschnittlich elf Prozent. Das Kalkül, dass Hybrid-Fahrer mehrheitlich im nächsten Schritt auf rein elektrische Fahrzeuge umsteigen, bewahrheitet sich also nicht. Unterschiede gibt es auch beim Interesse an E-Autos zwischen vormaligen Benzin- und Diesel-Fahrern. So liegt seit mehr als drei Jahren die Elektro-Umstiegsquote von Diesel-Fahrern durchgehend über dem Wert der Benzin-Fahrer.

Deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern

Das neue HUK-E-Barometer erlaubt auch Vergleiche zwischen den 16 Bundesländern. So war seit Anfang des Jahres die Wechselquote von Verbrenner- zu Elektroautos in Bayern (4,1%), Schleswig-Holstein (4,0%) und Niedersachsen (3,9%) regional am höchsten. Nur etwa halb so hoch waren die Quoten dagegen bei den Schlusslichtern Sachsen-Anhalt (1,9%), Sachsen (2,1%) und Mecklenburg-Vorpommern (2,2 %).

Auch der Bestand von Elektroautos im Privatbereich ist aktuell in Bayern am höchsten. Im Freistaat sind hochgerechnet aus HUK-COBURG-Zahlen bereits 3,4 Prozent der privaten Fahrzeuge E-Autos, in Sachsen-Anhalt, Sachsen (jeweils 1,5 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (1,6%) am anderen Ende des Bundesländer-Rankings liegt der Wert weniger als halb so hoch.

Hauseigentümer sind bundesweit zudem drei Mal häufiger im Besitz eines E-Autos als Mieter (4,1 % Bestandsquote gegenüber 1,3 %). Und dieser Unterschied wird sich weiter vergrößern. Denn bei den Hauseigentümern lagen die Wechselquoten von Verbrennern zum E-Auto im letzten Quartal 2024 sogar vier Mal höher als bei den Mietern.

Das HUK-E-Barometer 2024 basiert auf exklusiven Versicherungszahlen der HUK-COBURG und einer Online-Umfrage. Als größter deutscher Autoversicherer mit insgesamt etwa 13,9 Millionen Fahrzeugen und einem Marktanteil von fast einem Viertel an privat zugelassenen Kraftfahrzeugen bietet die HUK-COBURG valide repräsentative Daten für die Analyse der Verbreitung und Akzeptanz verschiedener Antriebsarten und entsprechender Fahrzeugwechsel.

Weitere Informationen unter https://www.huk.de/presse/nachrichten/aktuelles/ebarometer.html

Die zusätzlich erhobene repräsentative Umfrage wird bundesweit durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland. Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage im YouGov Panel, an der 4147 Personen zwischen dem 15.08. und 01.09.2024 teilnahmen. Die Daten wurden mit den Quotenmerkmalen Alter und Geschlecht innerhalb der einzelnen Bundesländer erhoben. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Bevölkerung in jedem einzelnen Bundesland ab 16 Jahren nach Alter und Geschlecht sowie für die Bevölkerung in Deutschland gesamt ab 16 Jahren nach Alter, Geschlecht und Region.

Für Rückfragen:

Karin Benning Telefon: 09561-9622604

Eva-Maria Sahm Telefon: 09561-9622605

Email: presse@huk-coburg.de

Die HUK-COBURG Versicherungsgruppe:

Mit über 13 Millionen Kunden ist die HUK-COBURG der große Versicherer für private Haushalte mit traditionell preisgünstigen Angeboten von der Kfz-Versicherung über Haftpflicht-, Unfall-, Sach- und Rechtsschutzversicherung bis hin zur privaten Kranken-, der Lebens- sowie der privaten Rentenversicherung. Mit Beitragseinnahmen 2023 von 9,0 Mrd. Euro zählt sie zu den zehn größten deutschen Versicherungsgruppen. Traditioneller Schwerpunkt ist die Kfz-Versicherung: Mit 13,9 Millionen versicherten Fahrzeugen ist sie der größte deutsche Autoversicherer. In der Hausrat- sowie in der Privathaftpflichtversicherung gehört sie zu den größten Anbietern am Markt. Die HUK-COBURG mit Sitz in Coburg beschäftigte Ende 2023 insgesamt über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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