All Stories
Follow
Subscribe to Produktion

Produktion

Fachzeitung Produktion zu IT-Sicherheitsmängeln in der Fertigung

München (ots)

Seit Stuxnet werden IT-Sicherheitsmängel in der industriellen Fertigung in neuem Licht betrachtet. Als "offen wie ein Scheunentor für Angriffe durch Hacker oder Viren" bezeichnen Anwender die gängigen Automatisierungsgeräte. "Nicht windowsbasierte Geräte in der Automatisierung wurden bisher überhaupt nicht geschützt", berichtet Dr.-Ing. Lutz Jänicke Produktion-Redakteurin Sabine Spinnarke.

Jänicke ist CTO bei Innominate Security Technologies, einem Spezialisten für industrielle Firewalls. Die Rahmenbedingungen in der Fertigung und der mittlerweile gut gesicherten Office-Welt unterscheiden sich extrem voneinander: Die Standzeiten von Geräten in der Automatisierung sind hoch; sie werden gekauft, betrieben und an Ende ihrer Lebenszeit wieder abgeschaltet. Da kann es schon einmal vorkommen, dass eine Steuerung zehn bis 20 Jahre am Netz hängt, ohne dass an ihr etwas verändert wird. Virenscanner, Patches oder ähnliche aus der Office-Welt bekannte Maßnahmen greifen hier nicht; Kompliziert wird es für IT-Experten zusätzlich durch eine starke Diversität der Automatisierungsnetze: "Sie finden die unterschiedlichsten Szenarien vor: Geräten verschiedener Hersteller, unterschiedliche Modellreihen, Gerätegenerationen und Systemarchitekturen", sagt Hans Honecker vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Das macht einen zuverlässigen Schutz schwierig. "Der Versuch windowsbasierte Rechner mit Virenscannern zu versorgen ist häufig nicht erfolgreich, weil ein Virenscanner A, Performance frisst und B, bei Updates anfängt den Rechner nach neuen Viren zu durchsuchen, was die Reaktionsfähigkeit einschränkt und für ein System das in Echtzeit Regelungs- und Steuerungsaufgaben durchführen muss, nicht tragbar ist", berichtet Jänicke Produktion.

Neben einer Segmentierung und Trennung der Netze (DMZ) müssten laut Peter Schoo, Head of Department - Network Security, Fraunhofer Research Institution AISEC, standardisierte Protokolle eingesetzt werden. Diese könnten mit erprobten Protokollen wie TLS und SSL verschlüsselt werden. Zusätzlich sollte europaweit eine Zulassungs- oder Aufsichtsbehörden Anlagenbetreiber überprüfen und dazu anhalten, sichere Systeme zu bauen, die sich an Standards halten.

Pressekontakt:

Produktion
Redakteurin Sabine Spinnarke
Tel.: 08191-125-445
Mail: sabine.spinnarke@produktion.de

Original content of: Produktion, transmitted by news aktuell

More stories: Produktion
More stories: Produktion
  • 18.07.2011 – 12:02

    2. Deutscher Kongress der Weltmarktführer im Januar 2012

    Schwäbisch Hall (ots) - Der Deutsche Kongress der Weltmarktführer findet seine Fortsetzung am 25. und 26. Januar 2012 in Schwäbisch Hall. Wie die Veranstalter, Wirtschaftsminister a.D. Dr. Walter Döring, Managementexperte Prof. Dr. Bernd Venohr, die Fachzeitung Produktion und Süddeutscher Verlag Veranstaltungen GmbH mitteilten, tagen die Top-Repräsentanten von Spitzenunternehmen, Wirtschaftsexperten und Politiker ...

  • 11.07.2011 – 14:30

    Mit einem 500-Mio-Dollar-Programm will der US-Präsident deshalb die zivile Produktion des Landes stärken / Glückt Barack Obama die 'Renaissance' der US-Fertigungsindustrie?

    Landsberg (ots) - "Das produzierende Gewerbe ist in den USA durch die Auswirkungen der seit 60 Jahren schwersten Rezession des Landes in das Bewusstsein der Regierung zurückgekehrt", sagte Ullrich Umann, Leiter des New Yorker Büros von Germany Trade & Invest (GTAI) gegenüber der Fachzeitung Produktion (Ausgabe ...

  • 17.05.2011 – 16:25

    Steuerungsplattformen: All-in-one-Lösungen im Kommen

    München (ots) - Die Leistungsfähigkeit der Mikroelektronik eröffnet modernen Steuerungsplattformen Möglichkeiten, die vor Jahren noch undenkbar waren. Wie diese in der Produktion am sinnvollsten umsgesetzt werden, sehen die Hersteller unterschiedlich. Die Steuerungsplattform der Zukunft besteht aus einer vernetzten, leistungsstarken Hardwarebasis, auf der mächtige Softwaretools installiert sind, die wesentlich mehr ...