Deutsche benötigen bis zu 6,5 Prozent ihrer Kaufkraft für Energiekosten
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München (ots)
Energiekostenquote im Westen bei 5,0 Prozent, im Osten bei 6,3 Prozent / Energiepreise variieren zwischen Bundesländern um 15 Prozent, die Kaufkraft um 33 Prozent / Anbieterwechsel reduziert Energiekosten um bis zu 24 Prozent
Bis zu 6,5 Prozent seiner durchschnittlichen Kaufkraft¹ muss ein deutscher Ein-Personen-Haushalt 2015 für seine Strom- und Gasrechnung aufwenden. Besonders hoch ist die prozentuale Belastung in den östlichen Bundesländern, allen voran in Thüringen. Zwischen den Bundesländern unterscheiden sich die Energiekosten um bis zu 15 Prozent, die Kaufkraft um bis zu 33 Prozent.
Dies ergab eine CHECK24-Analyse der Kosten für die Strom- und Gasgrundversorgung in Beziehung zur durchschnittlichen Kaufkraft nach Bundesländern. Dadurch wird die prozentuale Belastung (Energiekostenquote) deutlich. Zudem hat das Vergleichsportal die durchschnittliche Ersparnis durch einen Energieanbieterwechsel zu einem der zehn günstigsten Alternativangebote pro Netzgebiet ausgewertet.²
Energiekostenquote in Thüringen am höchsten, in Hamburg am niedrigsten
In Thüringen ist der prozentuale Anteil der Kaufkraft, den Verbraucher für Strom und Gas zahlen müssen, mit 6,5 Prozent am höchsten - gefolgt von Sachsen und Sachsen-Anhalt mit einer Energiekostenquote von 6,4 Prozent. In Thüringen sind sowohl die durchschnittlichen Strom- (56 Euro p. M.) als auch Gaskosten (42 Euro p. M.) deutschlandweit am höchsten, die Kaufkraft mit durchschnittlich 1.508 Euro p. M. dagegen am drittniedrigsten.
Einen deutlich geringeren Anteil müssen Ein-Personen-Haushalte in Hamburg für Energie zahlen: Dort liegt die Energiekostenquote bei 4,5 Prozent. 89 Euro fallen monatlich für Energie an - die Kaufkraft ist mit 1.972 Euro deutschlandweit aber am höchsten.
Verbraucher im Osten stärker durch Energiekosten belastet als im Westen
Die Deutschlandkarte zeigt ein deutliches Gefälle bei der Energiekostenquote zwischen Ost und West. Während Ein-Personen-Haushalte im Osten etwa 6,3 Prozent ihrer Kaufkraft für Energie benötigen, sind es im Westen nur fünf Prozent. Grund dafür ist der deutliche Unterschied in der Kaufkraft: Im Westen liegt sie im Schnitt 318 Euro p. M. (21 Prozent) über der im Osten Deutschlands.³
Mit Abstand am niedrigsten ist die Energiekostenquote im Süden: In Bayern, Baden-Württemberg und Hessen liegt sie unter fünf Prozent. Im Bundesdurchschnitt zahlen Verbraucher 5,2 Prozent für Energie (93 Euro Energiekosten und 1.787 Euro Kaufkraft p. M.).
Im Vergleich zum vergangenen Jahr hat sich die Energiekostenquote kaum verändert. Durch die leicht gestiegene Kaufkraft im Osten Deutschlands hat sie sich um 0,1 Prozentpunkte verbessert.
Energiepreise variieren um 15 Prozent, die Kaufkraft sogar um 33 Prozent
Zwischen den Bundesländern unterscheiden sich die Energiekosten um bis zu 13 Euro im Monat bzw. 156 Euro im Jahr (15 Prozent). Grund dafür sind unter anderem die unterschiedlich hohen Netznutzungsgebühren. Bei den Gaspreisen liegen die Preisunterschiede sogar bei 20 Prozent: Verbraucher in Thüringen und im Saarland zahlen 42 Euro monatlich für 5.000 kWh Gas, Verbraucher in Hamburg nur 35 Euro.
Die Kaufkraft unterscheidet sich zwischen den Bundesländern um bis zu 33 Prozent: In Hamburg ist sie mit 1.972 Euro p. M. besonders hoch, in Mecklenburg-Vorpommern mit 1.483 Euro am niedrigsten.
Wechsel zu Alternativanbieter spart bis zu 24 Prozent im Jahr
"Durch einen Wechsel zu günstigeren, alternativen Energieversorgern sparen Verbraucher deutschlandweit bis zu 24 Prozent an Strom- und Gaskosten. Das sind selbst bei einem Single-Haushalt 275 Euro im Jahr", sagt Isabel Wendorff vom Vergleichsportal CHECK24.de.
Im Bundesdurchschnitt liegt die Ersparnis bei 227 Euro im Jahr bzw. 19 Euro im Monat, das sind durchschnittlich 20 Prozent. Besonders hoch ist die Ersparnis durch einen Anbieterwechsel in Rheinland-Pfalz: Statt 96 Euro pro Monat in der Grundversorgung zahlt ein alleinlebender Verbraucher nach dem Wechsel zu einem der zehn günstigsten Anbieter im Schnitt nur noch 73 Euro pro Monat. Das ist eine Ersparnis von 24 Prozent bzw. 275 Euro im Jahr.
¹Die von der GfK berechnete Kaufkraftkennziffer ist die Summe aller Nettoeinkünfte pro Region. Zum Nettoeinkommen werden Kapitaleinkünfte und staatliche Transferzahlungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld und Renten hinzugerechnet. Quelle: http://ots.de/Io9r3(abgerufen am 05.03.2015)
²Die Strom- und Gaspreise basieren auf dem CHECK24-Strom- und Gaspreisindex und bestehen jeweils aus dem Preis für die Strom- und Gasgrundversorgung sowie dem Durchschnittspreis der zehn günstigsten Alternativangebote pro Netzgebiet für einen Ein-Personen-Haushalt (2.000 kWh Strom, 5.000 kWh Gas pro Jahr) (ohne Vorauskasse, ohne Paket und ohne Bonus) Stand: 05. März 2015
³West inkl. Berlin, Kaufkraftwerte für Ost und West berechnet von CHECK24 auf Grundlage der Kaufkraft der Bundesländer im Verhältnis zur Einwohnerzahl
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