Gesetzliche Krankenkassen: Versicherte verschenken jährlich 6,5 Mrd. Euro
München (ots)
- Arbeitnehmer*innen sparen bis zu 624 Euro jährlich durch Wechsel der Krankenkasse
- CHECK24-Expert*innen beraten bei allen Themen rund um die gesetzliche Krankenversicherung
Gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland haben 2021 mehrere Milliarden Euro verschenkt, weil sie ihre Krankenkasse nicht wechselten. Im Durchschnitt verlangten gesetzliche Krankenkassen in diesem Jahr einen Zusatzbeitrag in Höhe von 1,3 Prozent. Wären alle gesetzlich Versicherten zur günstigsten bundesweit tätigen Kasse mit einem Zusatzbeitrag von 0,39 Prozent gewechselt, hätten sie insgesamt 6,5 Mrd. Euro gespart.1)
Die Folgen der Coronapandemie, die Pflicht zum Abbau von Finanzreserven sowie ausgabenintensive Gesetzesvorhaben wie zum Beispiel das Terminservice- und Versorgungsgesetz, stellen die aktuell 102 gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland vor enorme finanzielle Herausforderungen.
"Gesetzlich Versicherte müssen mit höheren Kosten für ihre Krankenversicherung rechnen - entweder durch direkte Beitragserhöhungen oder indirekt durch höhere Steuerabgaben", sagt Dr. Daniel Güssow, Managing Director gesetzliche Krankenkassen bei CHECK24. "Um Kosten zu senken, sollten Verbraucher*innen regelmäßig prüfen, ob sie von einem Wechsel der Krankenkasse profitieren. Der Wechsel ist in wenigen Minuten auf den Weg gebracht und kann mehrere hundert Euro Ersparnis sichern."
Erhöht eine Krankenkasse ihren Zusatzbeitrag, haben gesetzlich Versicherte ein Sonderkündigungsrecht und können mit Ablauf von zwei Kalendermonaten wechseln. Zudem gilt seit dem 1. Januar 2021 eine verkürzte Bindungsfrist. Verbraucher*innen können nun alle zwölf Monate ihre gesetzliche Krankenkasse wechseln.
Durch Wechsel der gesetzlichen Krankenkasse sparen Arbeitnehmer*innen bis zu 624 Euro jährlich
Verbraucher*innen wählen je nach Bundesland aus mindestens 41 öffentlich zugänglichen gesetzlichen Krankenkassen. Von dem Wettbewerb profitierten im laufenden Jahr Versicherte in Hamburg und Nordrhein-Westfalen am stärksten. In diesen Bundesländern verlangt die günstigste Kasse 0,35 Prozent Zusatzbeitrag, bei der teuersten werden aktuell 2,5 Prozent fällig.
So sparen gesetzlich Versicherte mit einem Jahreseinkommen von 58.050 Euro (Beitragsbemessungsgrenze 2021)2) aktuell bis zu 624 Euro jährlich durch einen Krankenkassenwechsel. Für Arbeitnehmer*innen mit einem Jahreseinkommen von 30.000 Euro beträgt das Sparpotenzial bis zu 323 Euro.3)
"Unser Vergleich zeigt, dass Verbraucher*innen in jedem Bundesland Krankenkassen mit einem niedrigen Zusatzbeitrag offenstehen", sagt Dr. Daniel Güssow. "Neben dem Zusatzbeitrag lohnt sich ein Blick auf die individuellen Leistungen, wie bspw. eine Kostenübernahme bei der professionellen Zahnreinigung oder für osteopathische Behandlungen."
Bei einem Wechsel können Versicherte beruhigt sein: Eine Versicherungslücke oder Doppelversicherung ist jederzeit ausgeschlossen. Ebenso müssen Versicherte nicht auf gesetzliche Grundleistungen verzichten, denn diese werden von allen Krankenkassen gleichermaßen übernommen.
CHECK24-Versicherungsexpert*innen beraten bei allen Themen rund um die gesetzliche Krankenversicherung
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1)Eigene Berechnungen auf Basis von Daten des Bundesamts für soziale Sicherung und der gesetzlichen Krankenkassen. Der Zusatzbeitrag wird paritätisch finanziert, d. h. von Arbeitgeber und Arbeitnehmer*innen zu gleichen Teilen.
2)Die Beitragsbemessungsgrenze markiert das Maximum, bis zu dem in den Sozialversicherungen Beiträge erhoben werden. Der über diesen Grenzbetrag hinausgehende Teil eines Einkommens ist beitragsfrei.
3)Tabellen mit Beispielberechnungen zum Sparpotenzial verfügbar unter: https://ots.de/0ozVKm
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