Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)
Tag des Hundekuchens am 23. Februar: Kalorienarme Snacks und funktionaler Kauspaß im Trend
Wiesbaden (ots)
Die Nachfrage nach Snacks für Heimtiere hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Es gibt Snacks als Leckerli für zwischendurch, als gesunde Nahrungsergänzung und als Belohnung beim Hundetraining oder Tierarzt. "Besonders gefragt sind Produkte für eine gesunde Ernährung und Entwicklung der Heimtiere", sagt Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF). Viele Tierhalter bevorzugen Kauartikel ohne Zusätze wie Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe oder Farbstoffe. Bei den funktionalen Snacks steht der Zusatznutzen im Vordergrund, so gibt es beispielsweise Varianten zur Reduzierung von Zahnstein, Plaque und Mundgeruch.
"Auch wenn Snacks gesund sind, sollten sie insbesondere bei sensiblen Tieren zur Hauptmahlzeit passen und zu den aufgenommenen Kalorien dazugerechnet werden", erinnert der ZZF-Präsident. Das werde häufig vergessen. "Viele Tierhalter zählen nur das als Futter, was in den Napf gegeben wird ", sagt auch Privatdozentin Dr. Petra Kölle, Oberärztin für die Ernährungsberatung an der Medizinischen Kleintierklinik der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) in München. Deshalb können Leckerli und Kauartikel zu zusätzlichen Pfunden bei Vierbeinern führen. "Die Tischreste, Leberwurst zum Eingeben von Tabletten und kleine Belohnungssnacks summieren sich kalorienmäßig." Bei einem kleinen Hund könne ein Streifen getrockneter Pansen bis zu 20 Prozent des Tagesbedarfs ausmachen.
Laut der Tierärztin schleppen viele Katzen und Hunde zu viel Gewicht mit sich herum, was zu Folgeerkrankungen wie Arthrose, Diabetes mellitus, Blasensteinen oder Herz-Kreislauferkrankungen führen kann. Insgesamt wird die Lebenszeit im Vergleich zu idealgewichtigen Artgenossen um zwei bis drei Jahre verkürzt. Wie lässt sich hier entgegenwirken? "Bei übergewichtigen Tieren ist Nassfutter die richtige Wahl, denn das Volumen ist viel größer", rät Dr. Kölle. Bei Katzen komme hinzu, dass Übergewicht, Blasensteine und Nierenerkrankungen häufig durch Trockenfutter begünstigt werden. Als Belohnungssnack eignet sich Gemüse (z.B. Möhrenstückchen) oder auch kalorienreduziertes Trockenfutter. Generell sollten Tierhalter bei Bedarf das Angebot an kalorienreduzierter Nahrung aus dem Zoofachhandel nutzen, damit ihre tierischen Lieblinge trotz reduzierter Nahrungsmenge mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Unterstützende Beratung in diesen Fragen bieten Zoofachhändler und Tierärzte.
"Für das Idealgewicht ist es wichtig, dass die Tiere ausreichend Bewegung erhalten und die Tierhalter ihnen regelmäßig Möglichkeiten der Beschäftigung bieten", so Dr. Kölle. "Wenn der Hund 14 Jahre alt ist und Arthrose hat, sollte man ihm natürlich keinen Sport mehr in größerem Umfang zumuten." Prinzipiell positiv sei, wenn Tiere durch Artgenossen zu Bewegung und Action animiert werden. So empfiehlt sie bei der Neuanschaffung von Wohnungskatzen gleich an zwei Tiere zu denken.
Darüber hinaus gibt es für Katzen zum Austoben und zur Beschäftigung Fummelbretter, auf denen dreidimensionale Komponenten montiert werden, zwischen welchen sich attraktive Beute versteckt: Leckerli, Trockenfutter, kleine Spielmäuse, Bällchen oder Katzenminze-Duftkissen. Auch Futterspiele bringen die Katze in Bewegung: Dabei können Tierhalter kleine Rationen Trockenfutter im Haus verstecken, damit auch Wohnungskatzen "ihr Revier" ablaufen. Empfehlenswert sind auch Bewegungsspielzeuge wie Spielangeln, die aggressionsmindernd wirken. "Wenn die Katze in so ein Federspiel ihre Krallen reinhaut oder reinbeißt, kann das Jagdverhalten auch bei einer Wohnungskatze ausgelebt werden", betont Dr. Kölle. Viele Verhaltensstörungen bei Katzen seien mangelnder Bewegung oder nicht ausgelebtem Jagdverhalten geschuldet.
Futterautomaten sind für eine dosierte Fütterung hilfreich, besonders bei der Katze, da diese bis zu 20mal pro Tag Futter aufnimmt. Für Hunde gibt es zum Beispiel Futterbällchen, die sie rollen müssen und sich damit ihr Futter verdienen. "So hat man die Futteraufnahmezeit verlängert und die Tiere sind gut beschäftigt", erklärt Dr. Kölle.
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