Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft e. V.
BDBe-Vorsitzender Schindler: "Benzin-Gipfel muss Einigkeit über Information der Verbraucher zu E10 bringen."
Berlin (ots)
Im Vorfeld des Benzin-Gipfels der Bundesregierung am 8. März hat der Vorsitzende des Bundesverbandes der deutschen Bioethanolwirtschaft BDBe, Norbert Schindler MdB, das Vorgehen der Mineralölwirtschaft bei der Einführung von E10 als inakzeptabel und kontraproduktiv kritisiert. Kritik übte Schindler auch an NGOs, die die Diskussion über E10 ausnutzten, um Stimmung gegen das Autofahren an sich zu machen. Als Ergebnis des Benzin-Gipfels fordert der BDBe-Vorsitzende Einigkeit aller Beteiligten über eine umfassende Informationskampagne zu E10.
Verbraucher endlich umfassend aufklären
Schindler betonte, die Mineralölwirtschaft habe sich die Probleme bei der E10-Einführung selbst zuzuschreiben: "Wer vor E10 warnt, anstatt an der Tankstelle zu informieren, darf sich über das Chaos nicht wundern. Die Mineralölwirtschaft muss jetzt die Verbraucher endlich über E10 aufklären. Jeder Autofahrer muss sich an jeder Tankstelle informieren können, ob sein Auto E10 verträgt. Es reicht nicht aus, die Autofahrer mit dem Hinweis auf im Internet verfügbare Verträglichkeitslisten abzuspeisen. Für über 90 Prozent der Autofahrer ist E10 überhaupt kein Problem und sie tanken unnötigerweise das teure SuperPlus. Das ist ein unhaltbarer Zustand. Der Benzin-Gipfel muss jetzt Einigkeit über eine umfassende Informationskampagne zu E10 bringen."
E10-Debatte wird missbraucht
Scharfe Kritik übte Schindler an Umweltverbänden, die Klimaschutz und Nachhaltigkeit von Bioethanol kleinredeten: "Die E10-Debatte wird von verschiedenen NGOs missbraucht, um Stimmung gegen das Autofahren an sich zu machen. Umweltfreundliche Biokraftstoffe sollen verhindert werden, um so die CO2-Emmissionen als Argument gegen den Autoverkehr vorbringen zu können. Das ist ein Angriff gegen die individuelle Mobilität. Die Vorwürfe der NGOs sind unhaltbar: Wir haben in Deutschland seit diesem Jahr strenge und weltweit wegweisende Nachhaltigkeitsvorschriften. Es stimmt nicht, dass für Bioethanol zur E10-Beimischung Wälder abgeholzt oder Torfmoore trockengelegt werden. Außerdem sparen wir im Vergleich zu fossilem Benzin mit Bioethanol aus deutscher Produktion schon heute ca. 50 Prozent CO2 ein."
E10 ist sinnvolle politische Entscheidung
Der BDBe-Vorsitzende erklärte, die Zulassung von E10 sei eine sinnvolle politische Entscheidung: "Die Klimaschutzziele der EU können ohne Biokraftstoffe nicht erreicht werden und die aktuellen weltpolitischen Ereignisse zeigen einmal mehr, wie wichtig eine größere Unabhängigkeit von Erdölimporten für unsere Wirtschaft ist." Schindler betonte außerdem, dass die heimische Bioethanolwirtschaft nicht in Konkurrenz zur Produktion von Lebensmitteln stehe: "In den nächsten Jahren werden in der EU durch Ertragssteigerungen und EU-Marktreformen 20 Millionen Hektar frei. Wir haben in der EU mehr als ausreichend Ackerflächen für Nahrung und Biokraftstoffe verfügbar. Von den Umwelt-Aktivisten wird außerdem gerne unterschlagen, dass in den Bioethanolanlagen nicht nur Bioethanol, sondern auch große Mengen Futtermittel erzeugt werden. Das bedeutet, dass weniger Tierfutter aus Übersee importiert werden muss."
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