Agrarius AG plant eigene Lebensmittelmarke
Main (ots)
Das Landwirtschaftsunternehmen Agrarius AG startet nach Informationen der agrarzeitung (dfv Mediengruppe) den Vertrieb eigener Produkte. 2017 will das börsennotierte Unternehmen, das bislang als reiner landwirtschaftlicher Erzeuger agiert, Produkte unter der Marke "Ackerlust" im Internet vertreiben. Den Anfang sollen Erzeugnisse aus Kürbiskernen machen. "Wir möchten unser Geschäftsmodell und die Art der erzeugten Rohstoffe weiter diversifizieren", sagt Vorstand Ottmar Lotz im az-Interview dazu.
Damit schlägt die in Bad Homburg in der Nähe von Frankfurt a.M. ansässige Agrarius mit diesem Geschäftsmodell einen ähnlichen Weg ein wie die mittlerweile insolvente und zerschlagene KTG Agrar. Auch KTG wuchs vom reinen landwirtschaftlichen Produktionsunternehmen zu einem Betrieb mit eigener Verarbeitung und eigenem Vertrieb. "Wir agieren lediglich in der gleichen Branche. Das war's dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten", stellt Lotz klar.
Die Agrarius AG baut auf rund 5.000 Hektar Agrarrohstoffe wie Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumen sowie Soja und Kürbis ausschließlich in Rumänien an und ist damit im Vergleich zu KTG Agrar mit einst 45.000 Hektar viel kleiner. Trotzdem will sich Agrarius nun erstmals auch über eine Anleihe am Kapitalmarkt Geld besorgen - ausgerechnet mit dem Instrument, das KTG eine Bruchlandung beschert hat, weil der Konzern fällig gewordene Zinsen nicht zahlen konnte. "Wir expandieren nur, wenn es betriebswirtschaftlich sinnvoll ist und setzen auf profitables Wachstum. Die KTG dagegen verfolgte ein fast ausschließlich schuldenbasiertes Wachstum unter fragwürdigen Umständen. Wir bei Agrarius wachsen bestimmt nicht nur um des Wachstums Willen", erklärt Lotz.
Neben dem Management arbeiten rund 30 Mitarbeiter für das Unternehmen, das 2016 beim operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erstmals die Millionenmarke knacken will. Gerade hat der Vorstand die Prognose erhöht, weil die Ernte von Körnermais und Raps besser ausfiel als gedacht. 2015 hatte Agrarius noch Verluste geschrieben.
Das komplette Exklusiv-Interview mit Agrarius-Vorstand Ottmar Lotz sowie die ausführliche Berichterstattung zum Thema sind in der aktuellen Ausgabe der agrarzeitung Nr. 49 nachzulesen, die heute auf dem iPad und am 9. Dezember als Print-Ausgabe erscheint.
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