Krankenkassen fordern die Anwendung medizinischer Leitlinien für mehr Qualität und Wirtschaftlichkeit
Durch Abbau von Über-, Unter- und Fehlversorgung lassen sich Milliarden sparen
Bergisch Gladbach (ots)
Gemeinsame Presseerklärung / Medizinischer Dienst der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen, Essen
und
Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen
AOK-Bundesverband, Bonn Bundesverband der Betriebskrankenkassen, Essen IKK-Bundesverband, Bergisch Gladbach Bundesknappschaft, Bochum See-Krankenkasse, Hamburg Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen, Kassel Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V., Siegburg AEV - Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e. V., Siegburg
Um die Qualität der medizinischen Versorgung und eine wirtschaftliche Verwendung der Beiträge zu Gewähr leisten, fordern die Krankenkassen und der Medizinische Dienst der Krankenkassen die stärkere Orientierung der Versorgung an medizinischen Leitlinien. Qualitätsgesicherte Leitlinien sind wissenschaftlich begründete und praxisorientierte Behandlungsempfehlungen für Ärzte in Bezug auf bestimmte Erkrankungen. Diese Empfehlungen gründen dabei auf systematischen Untersuchungen des medizinischen Nutzens therapeutischer und diagnostischer Leistungen. Ergänzend zur eigenen klinischen Erfahrung fassen die Leitlinien den gesicherten Stand der medizinischen Erkenntnis zusammen, an denen sich der Arzt orientieren soll.
Die Anwendung der Leitlinien ist dringend erforderlich, weil im deutschen Gesundheitswesen Patientinnen und Patienten immer noch häufig entweder übermäßig oder unzureichend und teilweise auch falsch versorgt werden. Mehrfach-Röntgenuntersuchungen, unnötige Krankenhausaufenthalte und teure statt kostengünstigere Medikamente mit gleicher Wirkung bestimmen den Versorgungsalltag im florierenden Gesundheitswesen. Überversorgung und ungerechtfertigte Mengenausweitung medizinischer Leistungen führen zu Fehlsteuerung finanzieller Mittel in Milliardenhöhe. Diese Gelder werden dringend für eine verbesserte Versorgung chronisch kranker Patienten, wie z. B. Diabetikern oder Schmerzpatienten, benötigt.
Ärzteschaft und Krankenkassen haben die Aufgabe, bei der immer größeren Auswahl an medizinischen Behandlungen und Arzneimitteln die für den Patienten notwendige, wirksame, zweckmäßige und ausreichende Versorgung zu erbringen. Leitlinien stellen keine Einschränkung der Therapiefreiheit des Arztes dar, sondern sind für die Ärzte als Chance zu verstehen, sich am aktuellen Stand der medizinischen Erkenntnis zu orientieren. Neben dem Ziel der Qualität müssen Leitlinien aber insbesondere auch dem Wirtschaftlichkeitsgrundsatz Rechnung tragen, so die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen. Deshalb kommen für die Krankenkassen nur qualitätsgesicherte Leitlinien in Betracht, die auch den wirtschaftlichen Einsatz der Mittel garantieren.
Diese Pressemitteilung finden Sie auch im Internet unter www.g-k-v.com
Federführend für die Veröffentlichung: Bundesverband der Innungskrankenkassen (IKK-BV) Ansprechpartner: Pietro Nuvoloni Friedrich-Ebert-Str. (TechnologiePark), 51429 Bergisch Gladbach Telefon: (02 2 04) 44-151/-111 Telefax: (0 22 04) 44-455
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