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Zu dem in der Sendung "Monitor" am 03.02.2005 ausgestrahlten Bericht über Abrechnungsbetrug erklärt Gernot Kiefer, Leiter der Arbeitsgruppe Abrechnungsmanipulationen der Spitzenverbände:

Bergisch Gladbach (ots)

„Dieser Fall von Abrechnungsbetrug hat
mich schockiert. Wenn sich die dargestellte Form des Betrugs
bestätigen sollte, haben wir es mit einer extremen Form von
bandenmäßigem Betrug zu tun, die durch die Art der Tatbegehung an
Strukturen organisierter Kriminalität erinnert. Hier scheinen sich
verschiedene Gruppen, Ärzte, Apotheker, aber auch Versicherte,
zusammengefunden zu haben, um Krankenkassen, Versicherte und ehrliche
Ärzte zu betrügen.
Die Aussagen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Saarland, dass
die Prüfmechanismen derartige Fälle von Betrug nicht aufspüren
könnten, sind ein Armutszeugnis. Wenn KVen Plausibilitätsprüfungen
nämlich nicht als Möglichkeit begreifen, Betrug aufzudecken, stellt
sich die Frage, ob einige KVen sich aus ihrer originären Aufgabe der
Kontrolle freiwillig zurückziehen. Bei der Kontrollfunktion kann und
darf es nicht nur um Kürzungen der Honorare gehen. Die Mittel des
Strafrechts gelten bei Verdachtsmomenten für jede Berufsgruppe in
Deutschland.
Mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz hat der Gesetzgeber sehr
deutlich gemacht, dass er die KVen in der Pflicht sieht gegen Betrug
vorzugehen (§ 81 a SGB V). Es ist sehr bedauerlich, dass selbst nach
mehr als einem Jahr, die dieses Gesetz nun gilt, noch immer nicht
alle KVen diesen Auftrag adäquat umgesetzt haben und den Sinn dieser
Verpflichtung verstanden zu haben scheinen.“
Sachverhalt: Monitor hatte von einem Fall aus Saarbrücken
berichtet, bei dem Ärzte, Apotheker und Versicherte gemeinsam
Abrechnungsbetrug begangen haben sollen. Dabei seien Chipkarten von
Versicherten eingesammelt, in Arztpraxen gebracht und mit ihnen dann
Leistungen abgerechnet worden, die niemals erbracht wurden. Zudem
seien Verordnungen ausgestellt worden, die dann bei den beteiligten
Apotheken abgerechnet wurden, ohne dass jedoch die Arzneimittel
ausgegeben wurden.
Der KV war eine Ärztin bei Plausibilitätsprüfungen aufgefallen.
Trotz erheblicher Auffälligkeiten wurde die Staatsanwaltschaft nicht
eingeschaltet.

Kontakt:

IKK Bundesverband
Pressesprecher: Joachim Odenbach
Tel.: (02204) 44-111
Fax: (02204) 44-455
e-mail: joachim.odenbach@bv.ikk.de

Original content of: IKK e.V., transmitted by news aktuell

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