hkk-Fehlzeitenanalyse: Corona kränkt die Seele
Bremen (ots)
- Mehr Fehltage wegen psychischer Erkrankungen im Jahr 2020
- Steigende Zahlen auch in Bremen und Niedersachsen
- Berufstätige Frauen am häufigsten betroffen
- Prävention wichtiger denn je
Im Corona-Jahr 2020 waren psychische Erkrankungen mit einem Anteil von 19,6 Prozent die zweithäufigste Ursache aller Fehltage von Mitgliedern der hkk Krankenkasse. Dies ist ein Anstieg von 1,4 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr (2019: 18,2 Prozent). Eine häufigere Ursache waren nur sogenannte Muskel-Skelett-Erkrankungen, beispielsweise Rückenschmerzen, mit 22,2 Prozent. Platz 3 belegen Erkrankungen des Atmungssystems mit 13,4 Prozent. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Datenanalyse der hkk.
Mehr Fehltage durch psychische Erkrankungen
Im Jahr 2020 waren die erwerbstätigen Mitglieder der hkk im Durchschnitt 14,4 Tage arbeitsunfähig (2019: 14,1 Tage). 2,8 Tage davon standen im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen (2019: 2,6 Tage). "Wir haben bereits in den vergangenen Jahren eine Zunahme bei den Fehltagen durch psychische Erkrankungen beobachtet. Diese Entwicklung wurde durch die Corona-Pandemie noch verstärkt", sagt hkk-Gesundheits- und Präventionsexperte Dr. Wolfgang Ritter.
Bremen und Niedersachsen über dem Durchschnitt
In Bremen und Niedersachsen stiegen die Arbeitsunfähigkeitstage wegen psychischer Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahr sogar überdurchschnittlich an: So entfielen in Bremen 3,4 Tage auf psychische Erkrankungen (2019: 3,2 Tage). In Niedersachsen waren es 2,9 Tage (2019: 2,6 Tage).
Berufstätige Frauen am häufigsten betroffen
Erwerbstätige Frauen waren im vergangenen Jahr mit 3,5 Fehltagen je Arbeitnehmerin am häufigsten von psychischen Erkrankungen betroffen - 2019 waren es noch 3,2 Fehltage gewesen. Doch auch bei den berufstätigen Männern sind die Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen mit 2,2 Fehltagen je Arbeitnehmer um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen (2019: 2,0 Fehltage).
Prävention wichtiger denn je
Studien belegen, dass die Corona-bedingten Lockdown-Maßnahmen Nebenwirkungen haben, die ihrerseits die Gesundheit empfindlich beeinträchtigen können - etwa eine mögliche Doppelbelastung durch Home-Office und Home-Schooling, familiäre Krisensituationen aufgrund räumlicher Enge und der Anstieg häuslicher Gewalt sowie des Alkoholkonsums.
"Zudem fallen viele Faktoren weg, auf denen unser psychisches Wohlbefinden fußt. So fehlen beispielsweise strukturierte Tagesabläufe, wie sie durch die Arbeit vorgegeben werden, ganz oder teilweise. Ebenso fehlt der vielfältige menschliche Austausch, den jeder täglich braucht. Um daraus entstehenden Erkrankungen vorzubeugen oder sich in einer akuten Situation zu entlasten, gilt es derzeit umso mehr, etwas für sich und seine Gesundheit zu tun", so Ritter. Neben ggf. therapeutischer Unterstützung seien hierfür beispielsweise Online-Präventionskurse zu den Themen Bewegung, Entspannung und Ernährung eine gute Möglichkeit.
hkk-Versicherte können kostenlos an zahlreichen Online-Kursen teilnehmen. Darüber hinaus bieten viele Sportstudios Online-Alternativen wie Livestreams an.
Über die hkk Krankenkasse (Handelskrankenkasse): Die hkk zählt mit mehr als 710.000 Versicherten (davon mehr als 550.000 beitragszahlende Mitglieder), 23 Geschäftsstellen und 2.100 Servicepunkten zu den großen gesetzlichen Krankenkassen. 2020 verzeichnete sie ein Wachstum von mehr als 43.000 Kunden. Mit ihrem Zusatzbeitrag von 0,39 Prozent ist sie das siebte Jahr in Folge die günstigste deutschlandweit wählbare Krankenkasse. Zu den überdurchschnittlichen Leistungen zählen unter anderem mehr als 1.000 Euro Kostenübernahme je Versicherten und Jahr für Naturmedizin, Vorsorge sowie bei Schwangerschaft. Das vorteilhafte Preis-Leistungs-Verhältnis wird durch eine über Jahrzehnte gewachsene Finanzstärke und Verwaltungskosten ermöglicht, die mehr als 25 Prozent unter dem Branchendurchschnitt liegen. Die rund 1.100 Mitarbeiter*innen der 1904 gegründeten hkk betreuen ein Ausgabenvolumen von mehr als 2,8 Mrd. Euro (2,3 Mrd. Euro für die Kranken- und 500 Millionen Euro für die Pflegeversicherung).
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