"Hä?"- Schwerhörigkeit: Ein wachsendes globales und nationales Gesundheitsproblem
Bremen (ots)
Am 3. März ist der Welttag des Hörens. Wie wichtig es ist, auf die Hörgesundheit aufmerksam zu machen, zeigen die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Geschätzt sind weltweit etwa 1,5 Milliarden Menschen von Schwerhörigkeit betroffen. Allein in Deutschland zeigen Studien, dass jeder Zweite über 65 Jahre von Hörminderungen betroffen ist.
Warum eine rechtzeitige Behandlung wichtig ist
Das Ohr stellt in bestimmten Bereichen seine Arbeit ein, wenn es über eine gewisse Zeit nicht gefordert wird. Bei bestehender Schwerhörigkeit, die nicht durch ein Hörgerät ausgeglichen wird, erhalten die für bestimmte Frequenzen und Lautstärken zuständigen Nervenzellen der Hörbahn und Hörrinde im Gehirn keine Impulse mehr. Sie schalten ihre Verbindung zu benachbarten Zellen ab, da sie nicht mehr benötigt werden. Diesen Vorgang bezeichnet man als Hörbahn-Degeneration. Fehlen zunehmend Frequenzen, muss man auf wichtige Unterscheidungsmerkmale verzichten, wie zum Beispiel feine, hohe Obertöne. "Es wird immer schwieriger, sogenannten Nutzschall aus den Umgebungsgeräuschen herauszufiltern", sagt Dr. Erbe.
Was ist Schwerhörigkeit und wie wird sie festgestellt?
Schwerhörigkeit, medizinisch als Hypakusis bekannt, ist eine Beeinträchtigung des Hörvermögens. Dies kann von leichten Einschränkungen bis hin zum vollständigen Hörverlust reichen. Die Diagnose erfolgt durch spezielle Hörtests, welche die individuelle Hörschwelle in Frequenzen und Dezibel messen. Dr. Cornelius Erbe, Arzt und Leiter Versorgungsmanagement der hkk empfiehlt bei Hörminderung regelmäßige Hörtests: "Besonders bei Personen über 50 Jahre, um eine frühzeitige Diagnose und Behandlung zu ermöglichen".
Die verschiedenen Arten von Schwerhörigkeit und ihre Ursachen
In der Medizin werden hauptsächlich drei Arten von Schwerhörigkeit unterschieden: Schallempfindungs-, Schallleitungs- und Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit. Jede Form hat spezifische Ursachen und erfordert eine individuelle Behandlungsstrategie. Bei letzterer beispielsweise tritt das Problem erst im Gehirn auf. Die Schallwellen werden vom Ohr zwar richtig aufgenommen und weitergeleitet, doch das Gehirn kann die Töne nicht korrekt identifizieren und zuordnen.
Moderne Hörgerätetechnologie mit Zusatzfunktionen
Die Zeit der klobigen Hörgeräte, die hinter dem Ohr sitzen und in einem orthopädischen Beige oder grau daherkommen, ist vorbei. Heute gibt es Hilfsmittel, die aussehen wie kleine Earpods. Sie sind bunt, verschwinden fast vollständig im Gehörgang und haben zahlreiche Zusatzfunktionen. Zum Beispiel lassen sie sich mit dem Handy koppeln und können Anrufe übertragen - oder auch den Ton des Fernsehers. Per App kann man bei unterschiedlichen Hörumgebungen einfach umstellen. Die Mikrofone der Hörgeräte lassen sich je nach Geräteklasse sogar einzeln ansteuern, um zum Beispiel nur in eine Richtung zu hören.
Bewusstsein und Akzeptanz fördern
Trotz des wachsenden Bewusstseins für Schwerhörigkeit gibt es immer noch ein Stigma rund um das Tragen von Hörgeräten. Dr. Erbe: "Dies gilt es abzubauen und die Akzeptanz von Hörhilfen als normale und notwendige medizinische Geräte zu fördern. Die Früherkennung und rechtzeitige Behandlung von Hörminderungen können entscheidend dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern."
Über die hkk Krankenkasse (Handelskrankenkasse): Die hkk zählt mit mehr als 910.000 Versicherten zu den großen gesetzlichen Krankenkassen und ist in den vergangenen Jahren um mehrere hunderttausend Kunden gewachsen. Mit ihrem Zusatzbeitrag von 0,98 Prozent ist sie eine der günstigsten Krankenkassen Deutsch-lands. Der jährliche Beitragsvorteil für Beschäftigte beträgt bis zu 378 Euro; für Selbstständige, die ihre Beiträge selbst zahlen, bis zu 757 Euro jährlich. Zu den überdurchschnittlichen Leistungen zählen unter anderem mehr als 1.000 Euro Kostenübernahme je Versicherten und Jahr für Naturmedizin, Schutzimpfungen und Vorsorge sowie für Schwangerschaftsleistungen. Das vorteilhafte Preis-Leistungs-Verhältnis wird durch eine über Jahrzehnte gewachsene Finanzstärke und Verwaltungskosten ermöglicht, die rund 25 Prozent unter dem Branchendurchschnitt liegen. Mehr als Mehr als 1.350 Mitarbeiter*innen betreuen 2024 ein Haushaltsvolumen von rund 3,9 Milliarden Euro. Rund 3,0 Milliarden Euro davon entfallen auf die Krankenversicherung und 0,9 Milliarden Euro auf die Pflegeversicherung. Das Volumen der Leistungsausgaben liegt bei 2,9 Milliarden Euro.
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