Deutsche Gründer- und Unternehmertage (deGUT)
Fliegende Teppiche dank Digitalisierung
deGUT-Repräsentant Teja Habbishaw führt seinen Familienbetrieb ins 21. Jahrhundert
Berlin/Potsdam (ots)
Wenn es darum geht, Tradition neu zu erfinden, ist Teja Habbishaw Experte: Er hat die Teppichmanufaktur Habbishaw von seinem Vater übernommen und dem Internetzeitalter angepasst. Im Filminterview unter www.degut.de und am 9. Oktober auf dem Marktplatz der deGUT berichtet er, wie ihm das gelungen ist.
Im nordhessischen Rückersfeld, umgeben von der malerischen Landschaft des Knüllgebirges, ist die Teppichmanufaktur Habbishaw angesiedelt. Sie ist eine der letzten Webereien in Deutschland, die handgewebte Teppiche herstellt. Hier wird Stück für Stück beste Handwerksqualität nach ökologischen Prinzipien produziert. Die wohngesunden Teppiche sind mit nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, die Wolle stammt hauptsächlich von alten Landschafrassen.
Der seit mehr als sechs Jahrzehnten bestehende Betrieb ist ein Paradebeispiel für eine gelungene Unternehmensnachfolge: Der Großvater von Teja Habbishaw hat die Weberei gegründet, der Vater führte sie 40 Jahre lang weiter und der Sohn sorgt heute dafür, dass sie auch im digitalen Zeitalter eine Zukunft hat. Er hat einen Online-Shop aufgebaut und bietet außerdem mit einem Online-Konfigurator jedem Interessenten die Möglichkeit, seinen individuellen Wunschteppich in Auftrag zu geben. "Für mich waren die digitalen Möglichkeiten der Hauptgrund, hier im hessischen Outback eine Chance zu sehen. Ohne das Internet wäre das heute ökonomisch gar nicht mehr möglich", stellt Teja Habbishaw fest.
Für den Firmeninhaber ist das Internet das ideale Instrument, um aus der großen Masse potenzieller Kunden genau die Zielgruppe herauszufiltern, die er mit seiner Produktklasse bedient: Menschen, die Wert auf Individualität, Stil, Qualität und Nachhaltigkeit legen. Durch die neuen Vertriebswege kann die Teppichmanufaktur ihre Produkte nicht nur regional, sondern auch national und international verkaufen. So landet mitunter auch ein Teppich aus Rückersfeld in Singapur. Kombiniert mit dem Online-Konfigurator ergibt sich für die Firma mehr als ein betriebswirtschaftlicher Gegenwert: "Durch die Mitwirkung der Kunden entstehen neue Ideen, die uns in unserer kreativen Arbeit inspirieren", so die Erfahrung von Teja Habbishaw.
Die Digitalisierung der Wirtschaft ist in den Augen von Teja Habbishaw nicht das Ende kleiner Handwerksbetriebe, im Gegenteil: "Traditionelle Branchen können sich nun viel breiter aufstellen und ihre Kundschaft gezielt suchen, und zwar im Grunde auf einem weltweiten Markt. Das ist eine riesige Chance, gerade wenn man wie wir in der Provinz angesiedelt ist, wo es zwar eine wundervolle Natur, aber eben nicht unbedingt eine große Käuferschicht gibt." Doch ohne Kompetenz, Mut und Leidenschaft nutzt auch die beste Website nichts. Gründern gibt Teja Habbishaw deshalb mit auf den Weg: "Geht unverfroren ran an Eure Idee und bietet an, wovon Ihr wirklich überzeugt seid! Wenn man ein Produkt versteht und es liebt, kann man die Kunden begeistern und dann kriegt man auch seine Brötchen auf den Tisch."
Wie die weiteren diesjährigen deGUT-Repräsentanten Andera Gadeib (Dialego), Ekow Yankah (castaclip), Markus Witte, Julia Bösch und Anna Alex (OUTFITTERY) spricht auch Teja Habbishaw auf der Messe: Er steht dem Publikum am 9. Oktober um 15.30 Uhr in einer Talkrunde auf dem "Marktplatz" der deGUT Rede und Antwort.
Über die deGUT:
Die 31. Deutschen Gründer- und Unternehmertage (deGUT) finden am 9. und 10. Oktober 2015 statt. Es werden mehr als 6.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu dieser wichtigen Messe rund um Existenzgründung und Unternehmertum auf dem ehemaligen Berliner Flughafen Tempelhof erwartet. Ca. 130 Aussteller und das kostenlose Seminar- und Workshop-Programm bieten den Messebesucherinnen und -besuchern an zwei Tagen fundiertes Wissen und Beratung sowie intensive Kontakte zu Gleichgesinnten, Förderern und Mentoren. Veranstaltet wird die deGUT von der Investitionsbank Berlin (IBB) und der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB). Gefördert wird die Messe von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung des Landes Berlin und dem Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg aus Mitteln der Länder und des Europäischen Sozialfonds. Schirmherr ist der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel.
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