Antikörper-Therapie bei Non-Hodgkin-Lymphomen: Internationale Studienergebnisse belegen verbesserte Heilungschancen
Grenzach-Wyhlen (ots)
Anlässlich eines internationalen Symposiums zum Thema "Entwicklungen und Ausblicke bei der Behandlung maligner Lymphome" (bösartiger Lymphdrüsenkrebs) wurden in München die Ergebnisse mehrerer internationaler Studien bei der Therapie geringgradiger und aggressiver Non-Hodgkin-Lymphome vorgestellt. Ausgerichtet wurde das Symposium von der Deutschen Studiengruppe für niedrig maligne Lymphome (GLSG) und der Ostdeutschen Studiengruppe Hämatologie und Onkologie (OSHO) mit Unterstützung der Hoffmann-La Roche AG. Das Ergebnis aller Studien: Durch die Gabe des Antikörpers Rituximab (MabThera) zusätzlich zur Standard-Chemotherapie lassen sich in der Behandlung deutlich bessere Ergebnisse erzielen als mit einer alleinigen Chemotherapie.
Die 3-Jahres-Daten der GELA LNH 98-5-Studie von Professor Bertrand Coiffier aus Lyon haben gezeigt, dass die zusätzliche Gabe von Rituximab bei einem aggressiven Lymphom die Anzahl der kompletten Remissionen, das Gesamtüberleben und die rezidivfreie Zeit signifikant verbessert. Coiffier beschrieb das Therapiekonzept aus dem Chemotherapie-Schema "CHOP" plus Antikörper als wirklichen Durchbruch in der Therapie der aggressiven Lymphome, das als Goldstandard möglichst immer gegeben werden sollte. Auch die Ergebnisse zur Rituximab-Gabe beim Mantellzell-Lymphom (MCL), die von PD Dr. Martin Dreyling, München, vorgestellt wurden, zeigten eine komplette Remission bei 36 vs. 9 Prozent (Standardchemotherapie) der unbehandelten Patienten. In einer Studie zum MCL-Rezidiv betrug die mittlere Überlebenszeit ohne die zusätzliche Antikörpergabe 11 Monate, bei der Kombination ist die Mehrheit der Patienten hier nach drei Jahren noch am Leben. Professor Michele Ghielmini, Lugano, ergänzte diese positiven Resultate mit den Ergebnissen seiner Studiengruppe Swiss Group for Clinical Cancer Research (SAKK) zur verlängerten Therapie mit Rituximab: Beim follikulären Lymphom war die krankheitsfreie Zeit signifikant länger. Verglichen mit der kombinierten Chemotherapie war die Antikörpergabe genauso effektiv - und dies bei deutlich besserer Verträglichkeit.
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