Kombinationstherapie neu zugelassen: Trastuzumab und Docetaxel verlängern deutlich das Leben von Brustkrebspatientinnen
Grenzach-Wyhlen (ots)
Bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs führt die zusätzliche Gabe des Antikörpers Trastuzumab (Herceptin(R)) zu dem Zytostatikum Docetaxel (Taxotere(R)) zu einer Verlängerung der Überlebenszeit um mehr als zehn Monate. Aufgrund dieser guten Daten hat die Europäische Zulassungsbehörde in London (EMEA) diese Kombinationstherapie jetzt genehmigt.
Brustkrebs ist mit jährlich über 47.500 Neuerkrankungen die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Im fortgeschrittenen Stadium breitet sich der Krebs auf andere Organe aus und bildet Tochtergeschwülste. Eine besonders aggressive, schnell fortschreitende Form ist der sogenannte HER2-positive Brustkrebs. Ein spezifisches Merkmal: Krebszellen dieser Tumorerkrankung weisen vermehrt an ihrer Oberfläche bestimmte Eiweiße - sogenannte HER2-Rezeptoren - auf.
In einer Studie (M77001-Studie) konnte jetzt gezeigt werden: Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs profitieren deutlich von einer Kombinationstherapie aus Trastuzumab und Docetaxel. Sie leben im Durchschnitt um mehr als 10 Monate länger als Patientinnen, die ausschließlich Docetaxel erhielten (30,5 Monate gegenüber 19 Monate). Zusätzlich sprachen auf die Kombinationstherapie fast doppelt so viele Patientinnen an (61 % gegenüber 34 %). Das Besondere: Die Verträglichkeit der Kombinationstherapie ist genauso gut wie die der Therapie mit Docetaxel alleine. Aufgrund dieser überzeugenden Ergebnisse wurde die Kombinationstherapie jetzt zugelassen. Dies ist bereits die zweite Studie, die für Trastuzumab solch ein Überlebensvorteil nachweisen konnte.
Zu Trastuzumab:
Trastuzumab ist ein sogenannter HER2-Antikörper. HER2 ist ein Eiweiß, das sich in der Zellhülle bestimmter Krebszellen befindet und als "Andockstation" für Wachstumsfaktoren dient. Hat eine Krebszelle zu viele HER2-Rezeptoren, teilt sie sich sehr häufig: Der Krebs wächst schnell und unkontrolliert. Trastuzumab blockiert diese Rezeptoren und bremst damit das Wachstum der Krebszellen. Ein großer Vorteil: Durch diesen zielgerichteten Mechanismus bleiben gesunde Zellen verschont - dadurch wird das Medikament von Patienten gut vertragen.
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