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Wenig Chancen für dicke Kinder - Therapieangebote sind rar, heterogen und kaum evaluiert

Grenzach-Wyhlen (ots)

Obwohl bundesweit eine Million Kinder und
Jugendliche krankhaft übergewichtig (adipös) sind, gibt es immer noch
zu wenig qualifizierte Therapiemöglichkeiten. Damit Eltern der
Betroffenen geeignete Hilfen in ihrer Nähe finden können, hat sich
die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA)
zur Aufgabe gemacht, ambulante wie stationäre Angebote für Kinder
zentral zu erfassen.
Mehr übergewichtige Kinder als Therapieplätze
"Der Bedarf und das Angebot an Therapien für adipöse Kinder stehen
in keinem Verhältnis zueinander. Von einer Million übergewichtiger
Kinder in Deutschland, können aktuell jährlich weit weniger als
10.000 Kinder in 153 ambulanten und 96 stationären Einrichtungen
behandelt werden", so Dr. Thomas Reinehr von der Vestischen
Kinderklinik der Universität Witten - Herdecke.
Therapie ist nicht gleich Therapie
Von Expertengremien werden primär langfristige Therapiekonzepte
empfohlen, welche auf einer Kombination aus Ernährungs-, Verhaltens-
und Bewegungstherapie basieren. Doch die von Dr. Reinehr und
Professor Martin Wabitsch, Universitätskinderklinik Ulm,
durchgeführte Erfassung der Therapieangebote für adipöse Kinder (1)
brachte zu Tage, dass die Therapiekonzepte sehr unterschiedlich sind
und 51 % der ambulanten sowie 27 % der stationären
Behandlungsangebote nicht den Leitlinien der AGA entsprechen. Zudem
wird in den wenigsten Einrichtungen eine Erfolgskontrolle
durchgeführt, so dass die Effektivität der Therapie kaum greifbar
ist. "Das ist besonders bedauerlich, da Kinder prinzipiell gute
Erfolgsaussichten haben. Essverhalten wird gelernt und Kinder lernen
schneller als Erwachsene, aber sie brauchen die Unterstützung ihrer
Eltern. Die finden jedoch selten auf Anhieb die richtige Hilfe und
Beratung", fasst Dr. Reinehr die Situation zusammen.
Unterstützung für Kinder und ihre Eltern
Um Chancen übergewichtiger Kinder auf eine erfolgreiche Therapie
zu verbessern, engagieren sich Institutionen wie die AGA, die
Stiftung juvenile Adipositas oder Unternehmen wie Hoffmann-La Roche
gemeinsam für bessere und neue Therapieoptionen. Weitere
Informationen und eine Übersicht ambulanter und stationärer
Einrichtungen sind auf der Internetseite der AGA zu finden:
www.a-g-a.de
(1) veröffentlicht in: 
   Monatsschrift Kinderheilkunde (7) 2003, 151: S. 757-761
Ansprechpartner für Journalisten: 
Manuela Romahn 
medical relations GmbH 
Tel.: 02173 / 9769-42 
E-Mail:  manuela.romahn@medical-relations.de

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