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Neue Ära in der Darmkrebstherapie - Europäische Zulassungsbehörde empfiehlt Zulassung von Angiogenese-Hemmer Bevacizumab

Grenzach-Wyhlen (ots)

Der monoklonale Antikörper Bevacizumab
(Avastin (R)) hat jetzt die Zulassungsempfehlung vom Kommitee für
Produkte der Humanmedizin der Europäischen Union (Committee für Human
Medicinal Products/CHMP) erhalten. Das CHMP empfiehlt Bevacizumab bei
nicht vorbehandelten Patienten mit metastasiertem Darmkrebs in
Kombination mit den etablierten intravenösen Chemotherapieregimen
5-Fluorouracil/Folinsäure oder 5-Fluorouracil/Folinsäure/Irinotecan.
Diese positive Stellungnahme der Behörde ist ein wichtiger Schritt
auf dem Weg zur Zulassung des Medikamentes in Europa, denn durch
Bevacizumab erhalten Darmkrebspatienten im fortgeschrittenen Stadium
die Chance auf ein längeres Leben. Die Zulassung wird im ersten
Quartal 2005 erwartet. In den USA ist Bevacizumab bereits seit
Februar 2004 als Erstlinientherapie bei Patienten mit
fortgeschrittenem Darmkrebs zugelassen und ist seit September auch in
Israel auf dem Markt.
Die Zulassungsempfehlung der Behörde basiert auf der Auswertung
einer Phase III-Studie mit 813 Patienten (1). Diese hat gezeigt, dass
Patienten, die zusätzlich zur Chemotherapie mit Bevacizumab behandelt
wurden, im Durchschnitt um 5 Monate und damit um 30 % länger lebten
als Patienten, die lediglich eine Chemotherapie ohne den Antikörper
erhielten (20,3 Monate versus 15,6 Monate). Auch wurde durch die
Kombinationstherapie die Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung
signifikant um 71 % verlängert (10,6 versus 6,2 Monate). Mit
Bevacizumab wurde der größte Fortschritt in der Therapie des
metastasierten Darmkrebses erzielt, der jemals in einer einzelnen
Studie gezeigt werden konnte.
Neuer Wirkmechanismus: Hemmung der Gefäßneubildung im Tumor
Bevacizumab basiert auf einem völlig neuen Ansatz in der
Krebstherapie. Das Medikament richtet sich gezielt gegen den
Wachstumsfaktor VEGF (vascular endothelial growth factor), der vom
Tumor produziert wird. VEGF regt die Neubildung von Blutgefäßen im
Tumor an (Angiogenese). Diese Blutgefäße versorgen den Tumor mit
Sauerstoff sowie Nährstoffen und unterstützen so sein Wachstum und
die Bildung von Metastasen. Der Antikörper bindet VEGF, macht ihn so
unwirksam und hemmt die Bildung neuer Blutgefäße (Anti-Angiogenese).
Der Tumor verhungert regelrecht und schrumpft. Bevacizumab ist der
bisher einzige zugelassene Angiogenese-Hemmer (in den USA und
Israel).
Derzeit wird Bevacizumab in Kombination mit einer Chemotherapie
auch bei Patienten mit Darmkrebs in früheren Stadien geprüft. Zudem
wird untersucht, ob dieser Wirkmechanismus auch für zahlreiche andere
bösartige Tumoren wie Lungen-, Brust- und Bauchspeicheldrüsenkrebs
sowie Nierenzellkarzinomen von Bedeutung sein könnte.
Mit über 66.000 Neuerkrankungen pro Jahr gehört Darmkrebs in
Deutschland zur zweithäufigsten Krebsart bei Männern und Frauen. Etwa
die Hälfte der Patienten stirbt an den Folgen der Erkrankung, weil
sie meist erst in einem späten Stadium entdeckt wird, wenn der Tumor
bereits Metastasen gebildet hat.
(1) Hurwitz, H, Fehrenbacher, L, Novotny, W, et al. Bevacizumab
plus Irinotecan, Fluorouracil, and Leucovorin for Metastatic
Colorectal Cancer. New England Journal of Medicine 2004; 350(23):
2335-2342.

Pressekontakt:

Dr. med. H.-U. Jelitto
Hoffmann-La Roche AG
Emil-Barell-Straße 1
79639 Grenzach-Wyhlen
Tel.: 07624 / 14-2400, Fax: 07624 / 14-3366
www.roche.de

Journalistenservice:
Eszter Viragh
medical relations GmbH
Hans-Böckler-Straße 46
40764 Langenfeld
Tel.: 02173 / 9769-20, Fax: 02173 / 9769-49
Email: eszter.viragh@medical-relations.de

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