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Bayerisches Fernsehen
Donnerstag, 12. Juli 2007, 21.20 Uhr
laVita
Freiheit für die Donau!

München (ots)

Die Donau ist nach der Wolga der längste Fluss
Europas. Sie fließt vom Schwarzwald bis ins Schwarze Meer und dabei 
auch quer durch Bayern. Der gewaltige Strom verbindet Ost und West 
und hat mit seiner Schönheit seit jeher Dichter und Komponisten 
inspiriert. In Deutschland ist das Flussbett der Donau allerdings 
inzwischen fast überall begradigt, Staustufen garantieren eine 
ausreichende Wassertiefe für große Frachtschiffe. Nur in 
Niederbayern, zwischen Straubing und Vilshofen, befindet sich der 
letzte frei fließende Abschnitt. Über die Zukunft dieser Strecke und 
einen eventuellen Ausbau erhitzen sich die Gemüter.
Niederalteich - ein Dorf verbündet sich
Niederalteich liegt idyllisch an der frei fließenden Donau, doch die 
Ruhe trügt: Die Bayerische Staatsregierung fordert schon seit 
längerem Ausbau und Stauung des Flusses. Umweltschützer befürchten, 
dass ein solcher Eingriff in das empfindliche Ökosystem einer 
Katastrophe gleichkäme. Selbst die Bundesregierung übt mit ihnen den 
Schulterschluss und spricht sich für eine sanftere Ausbauvariante 
aus. Um ihre Heimat zu erhalten, haben sich die Niederalteicher in 
ihrer Protesthaltung zusammengeschlossen. LaVita-Moderatorin Heike 
Götz trifft den Landschaftsarchitekten Hubert Ammer sowie den 
Benediktinermönch und leidenschaftlichen Vogelkundler Frater Ludwig.
Pro Ausbau - ein Schiffer
So schön der natürliche Flussverlauf zwischen Straubing und Vilshofen
ist, für den passionierten Schiffführer Hans Wagner ist er eine 
Herausforderung. Denn trotz jahrelanger Erfahrung muss er sich auf 
dieser gefährlichen Teilstrecke besonders konzentrieren, um die 86 
Meter lange "Jaguar" sicher durch die teils nur 40 Meter breite 
Fahrrinne zu manövrieren. Bei Niedrigwasser müssen die Schiffe zudem 
Last abladen, um die Strecke durchfahren zu können. Eine Stauung 
würde dieses Problem beheben.
Contra Ausbau - ein Fischer
Ein echtes Existenzproblem stellt die Veränderung des Flusslaufes der
Donau für die örtlichen Fischer dar. Max Wagner, der letzte 
hauptberufliche Flussfischer von Vilshofen, kann die Bedürfnisse der 
Schifffahrt zwar verstehen, doch er fordert auch für seinen 
Berufsstand Gerechtigkeit. Da er schon heute kaum noch von der 
Fischerei leben kann, sorgt er sich natürlich ganz besonders um den 
bedrohten Lebensraum der Tiere.
Ein abschreckendes Beispiel - Der Rhein-Main-Donau-Kanal
Die Fahrt von Deggendorf nach Karlsruhe ist für manche Schiffsladung 
eine Odyssee über 2800 km Donau und vier Weltmeere. Denn etwa 200 
Brücken über den Rhein-Main-Donau-Kanal machen das Passieren für 
große Containerschiffe unmöglich. Dass aber genau dieser Art von 
Güterverkehr die Zukunft gehört, war bei der Erbauung des Kanals kaum
vorhersehbar. Auch wurde der allgemeine Zuwachs an Transportmengen 
deutlich überschätzt. Diese Fehleinschätzung hat Folgen, denn die 
einzigartige Landschaft ist unwiederbringlich verloren.

Pressekontakt:

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Pressestelle
Telefon: 089 / 5900 2176

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