Bayerisches Fernsehen
Donnerstag, 18. Oktober 2007, 22.45 Uhr
KOMPASS
Auslandsreportage
Die letzte Schlacht der Sioux
Vom Überlebenskampf eines legendären Indianerstammes
München (ots)
Charlie White Buffalo ist so einer, der noch in traditioneller Aufmachung tanzt, aber zugleich gegen den Niedergang seines Volkes kämpft. Wenn die Sioux ihre alten Tanz-Rituale abhalten, schimmern noch einmal die gloriosen Zeiten durch, in denen sie über die Prärie herrschten und sonst niemand. Die Sioux waren und sind "die" Indianer Nordamerikas. Sie vor allem wurden durch den Goldrausch von ihren Jagdgründen vertrieben, vor allem sie leisteten Widerstand gegen das moderne Zeitalter, sie vor allem kämpften gegen die Expansion des weißen Mannes bis zur bitteren Niederlage. Ihr Schicksal berührt bis heute jeden, der einmal Indianergeschichten gelesen hat.
Jetzt stehen die Sioux wieder vor einer schicksalhaften Entwicklung. Nicht nur haben Gewalt, Drogen und Alkohol ihren Stolz gebrochen, es haben sich ihre Überlebens-Chancen insgesamt dramatisch verringert; denn jetzt werden sie von Diabetes dahingerafft. In den Reservaten hat sich die Erkrankungsrate unter den Sioux-Kindern vervierfacht. Auch die Krebsrate ist die höchste im Land. Schuld sind Umweltschäden, schlechte Ernährung und nicht zuletzt bittere Armut. Die Zivilisationskrankheit hat die Wilden von einst erreicht.
Eine Hilfsorganisation aus Bayern, der "Lakota Village Found", versucht zu retten, was zu retten ist. Ralph Gladitz hatte Zugang gefunden zur abgeschlossenen Welt der Indianer und hat die fast aussichtslos erscheinenden Bemühungen begleitet. Charlie White Buffalo lässt sich ebenfalls nicht beirren. Er glaubt daran, dass langsame Schritte auch zum Ziel führen. Die letzte Schlacht der Sioux ist für ihn noch nicht geschlagen.
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