Bayerischer Rundfunk
Sendetermin: Mittwoch, 5. Juli 2000 (VPS 21.44)
Sendetitel: Zum Tode von Walter Matthau
München (ots)
Leitfaden für Seitensprünge
(A Guide for the Married Men)
Amerikanischer Spielfilm von 1966
Regie: Gene Kelly
Mittwoch 5. Juli 2000 / 21.45 Am Samstag, den 1. Juli , erlag Walter Matthau einem Herzinfarkt, seit Jahren kämpfte er gegen ein Krebsleiden an. In "Aufgelegt", seinem letzten Film, der im Mai dieses Jahres bei uns anlief, nahm er seinen Tod - erzkomisch wie immer - vorweg. Jack Lemmon, mit dem der "unwiderstehliche Griesgram" (AZ) Matthau ein ebenso unwiderstehliches Traumpaar bildete, trauerte: "Ich habe jemanden verloren, den ich wie meinen eigenen Bruder, meinen engsten Freund und als außergewöhnlichen Menschen geliebt habe. Mit ihm ging einer der verdammt besten Schauspieler, den wir je erlebt haben." Zuletzt liebten und zankten sich die beiden 1998 in "Immer noch ein seltsames Paar" - nach Sternstunden der Kinokomik mit der Wilder-Satire "Der Glückspilz", die Matthau den einzigen Oskar einbrachte, nach der Neil-Simon-Verfilmung "Ein seltsames Paar" - für Matthau war das Stück schon am Broadway ein Triumph -, nach den beiden Billy-Wilder-Filmen "Extrablatt" und "Buddy, Buddy", nach "Ein verrücktes Paar - Alt verkracht und frisch verliebt" und "Tango gefällig". Der Sohn jüdischer Einwanderer aus Russland, am 1. Oktober 1920 in der New Yorker Lower Eastside als Walter Matuschanskayasky zur Welt gekommen und unter ärmlichsten Umständen aufgewachsen, war am Broadway längst ein Star, als der Film sich Mitte der 50er Jahre für ihn zu interessieren begann. Der Mann "mit dem Gesicht wie ein ungemachtes Bett" wurde zunächst als Bösewicht eingesetzt "Der Mann aus Kentucky" / "Charade", bevor Billy Wilder das "As für Nebenrollen" (AZ) für die Kinokomödie entdeckte und mit "Der Glückspilz" zum Star machte. Er stand mit Lemmon nicht nur vor der Kamera, er spielte auch für seinen Freund in dessen Regiedebüt "Kotch" und ergatterte sich dabei eine Oskar-Nominierung, 1975 folgte die zweite für "Die Sunny Boys" an der Seite von George Burnes. Ein Vergnügen bereitete er in all seinen Rollen, denn wie sein Entdecker Billy Wilder sagte:" Er war gut in allem, was er machte. Ich habe als Regisseur manches durcheinander gebracht. Er aber war perfekt, immer."
Aus Anlass seines Todes ändert das Bayerische Fernsehen sein Programm und zeigt die Ehekomödie "Leitfaden für Seitensprünge", 1966 vom Musical-Star Gene Kelly spritzig und witzig in Szene gesetzt. In der Rolle des Möchtegern-Seitenspringers entfaltet Walter Matthau seinen unvergleichlichen und unwiderstehlich kauzigen Charme.
Seit 12 Jahren ist Paul Manning glücklich mit seiner Frau Ruth, doch in letzter Zeit hat er immer häufiger begehrliche Augen für weibliche Schönheit(en) - vor allem für die verführerischen Kurven seiner Nachbarin. Sein Freund Ed, ein selbsternannter Don Juan, weiß Rat. Paul muß zur Tat schreiten, Hinschauen allein reicht nicht. Mehr noch, Ed behauptet, seine Ehe mit Harriet sei nur glücklich, weil er ein untrügliches System für Seitensprünge entwickelt habe. Paul ist tief beeindruckt und nimmt das Angebot, sich in Sachen ehefreundlichen Ehebruchs unterrichten zu lassen, dankbar an. Und natürlich soll die theoretische Unterweisung praktisch erprobt werden. Das auserwählte Versuchsobjekt - Pauls faszinierende Klientin Jocelyn.
Gene Kelly inszenierte mit "Leitfaden für Seitensprünge" einen der erfolgreichsten Kassenknüller des Jahres; für seinen Hauptdarsteller Matthau bedeutete die köstliche Komödie nach der oscarprämierten Leistung in "Der Glückspilz" einen weiteren entscheidenden Schritt zu dem Triumph mit "Ein seltsames Paar" ein Jahr später, der ihn endgültig zum Superstar machen sollte.
Darsteller: Paul Manning Walter Matthau Ed Robert Morse Ruth Manning Inger Stevens Harriet Claire Kelly Jocelyn Elaine Devry
Der für diesen Zeitpunkt vorgesehene Film "Der Weg nach Westen" wird zu einem späteren Termin ausgestrahlt.
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