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Das Notizbuch
München (ots)
Die ganze Welt in einem Land Ökotourismus in Südafrika
Von Holger Meerwarth
Wer von Afrika als "schwarzem Kontinent" spricht, übersieht dabei die Südspitze: Südafrika ist Schwarz-Weiß. Das gilt sowohl für die Hautfarbe als auch für das Denken der Südafrikaner. Doch zwischen diesen Extremen hat das Land unzählige Schattierungen zu bieten: an Menschen und Kulturen, an Landschaften mit lebendiger Geschichte, an Flora und Fauna. Südafrika: die ganze Welt in einem Land - dieser Slogan der Tourismusbranche trifft durchaus zu.
Seit Ende der Apartheid hat die 1994 und 1999 gewählte ANC-Regierung gegen hohe Arbeitslosikeit und wirtschaftlichen Zerfall des Landes zu kämpfen. Dem Tourismus kommt dabei zentrale Bedeutung zu. Doch während der Tourismus unter der weißen Vorherrschaft zentral gesteuert und kräftig subventioniert wurde, hält sich jetzt die Regierung weitgehend zurück. Es fehlt schlichtweg das Geld für teure PR-Kampagnen. So entsteht Tourismus im Kleinen. Südafrika ist ein Land für Individualreisende. Große Hotelketten und Massenwanderungen zu Sightseeing-Highlights gibt es hier nur an zwei Orten: dem Tafelberg in Kapstadt und dem Kap der guten Hoffnung. Ansonsten ist man als Reisender meist alleine.
Von Ökotourismus spricht in Südafrika kaum jemand. De facto wird er fast überall praktiziert. Denn Reisen mit Rücksicht auf die Natur hatte in diesem Land seit langem einen hohen Stellenwert. Und für die schwarzen Volksstämme war Leben im Einklang mit der Natur schon immer ein Muß - zumindest, bis die weißen Farmer kamen. Da der Tourismus immer wichtiger wird für die Wirtschaft des Landes, werden mehr und mehr Gebiete in Nationalparks umgewandelt. Das dabei ehrgeizigste Projekt: Ein zusammenhängender Nationalpark vom Osten Südafrikas über den Krügerpark, Sambia, Simbabwe bis weit nach Zentralafrika.
Das einstündige Feature zeigt Beispiele von Ökotourismus in Südafrika in Form einer Reiseerzählung. Dabei soll es auch um den nach wie vor bestehenden Gegensatz zwischen Schwarzen und Weißen gehen, ebenso wie um ihre Zusammenarbeit. Zentrale Frage wird sein, wie das durch mehr als 350 Jahre weißer Vorherrschaft geteilte Land mit seinem unvorstellbarem Reichtum an Natur durch sanften Tourismus wieder zusammenwachsen kann.
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