Bayerisches Fernsehen
Mittwoch, 31. Januar 2001, 20.15 Uhr
Bürger Aktiv
München (ots)
Volkskrankheit Depression - Ehrenamtliche geben Hoffnung
Depression wird in den nächsten Jahren in Europa zur Volkskrankheit Nummer1 werden, so das Ergebnis einer alarmierenden Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Bereits in den 80er Jahren diagnostizierten Wissenschaftler bei 300 bis 400 Mio. Menschen weltweit eine Depressionskrankheit. Hilfe kommt hier nicht alleine von ärztlicher oder psychologischer Seite, vor allem ehrenamtlich Tätige engagieren sich häufig für depressiv Kranke.
"Bürgeraktiv" will einige dieser Mitarbeiter aus Bamberg, Bayreuth und Aschaffenberg vorstellen.
In Deutschland sollen etwa 5% aller Erwachsenen an einer schweren Depression leiden. Mittelschwere Formen finden sich demnach bei nicht ganz 8% und leichte bei rund 6% der Gesamtbevölkerung. Der Anteil bei der Altersdepression ist erschreckend. Jeder siebte Mensch jenseits des 65. Lebensjahres, in Einrichtungen wie Altersheimen sogar jeder dritte Bewohner, soll daran leiden.
Wenn Niedergeschlagenheit nach Mißerfolgen oder Trennung zu lange anhalten, wenn Gefühle wie Trauer nicht mehr vorbeigehen, wenn Melancholie, Apathie und Mutlosigkeit immer stärker werden, dann können das Zeichen für eine Depression sein. Immer noch ist die ernstzunehmende Erkrankung mit einem Stigma versehen oder wird erst gar nicht ernst genommen. "Reiß dich doch zusammen", heißt es oft, wenn Betroffene ihr tägliches Arbeitspensum nicht mehr schaffen können oder wollen. Patienten erleben eine innere Versteinerung, leiden unter Schuldgefühlen.
Depressionen werden häufig an Zeitpunkten des Lebens deutlich, wenn Veränderungen anstehen. Und es kann eine gefährliche, eine tödliche Krankheit sein, denn oft hegen Depressive Suizidgedanken. Und die Zahlen sind erschreckend. Über 12.000 Menschen nehmen sich jedes Jahr in Deutschland das Leben.
Die Moderatorin Fraua Ferlemann und das Team von "BürgerAktiv" berichten direkt aus dem Bezirkskrankenhaus Bayreuth. Geladen als Gesprächspartner sind dabei neben kompetenten Ärzten und Psychologen auch Ehrenamtliche, die diesen Patienten helfen, auf die Beine zu kommen und mit ihrer Krankheit zu leben.
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