Bayerisches Fernsehen
Samstag, 12. Mai 2001,16.45 Uhr
Bayerisches
Heimatmuseum
München (ots)
Stadt zweier Herren Allgäu-Museum Kempten
Von: Niklaus Leuenberger
Kempten, die Stadt zweier Herren, war jahrhundertelang zweigeteilt in Fürststift und Reichsstadt. 1803 wurde das Fürststift aufgelöst und die Reichsstadt dem Churfürstlichen Bayern einverleibt. 1999 wurde im ehemaligen Kornhaus von Kempten das Allgäu-Museum eröffnet, das in einer "Zeitreise" von der Gegenwart zurück bis ins Mittelalter führt: Kunst, Kultur und Geschichte der Stadt und des Allgäus, Fürstenglanz und Handwerkerstolz. Im Film aus der Reihe "Bayerisches Heimatmuseum" werden auch die gesellschaftlichen Veränderungen durch die Industrialisierung veranschaulicht: Die inszenierte "gute Stube" aus der Biedermeierzeit erinnert mit Möbeln, Kleidern und Portraits an die sogenannte gute alte Zeit; und steht damit im Gegensatz zur Schwere der Industriearbeit. Während mancher gebildete Städter vom Leben auf dem Lande träumte, bemühten sich die Bauern des Allgäus um neue Einkommenquellen. Flachsanbau und Stoffherstellung wurden wegen der billigen Konkurrenz aus dem Ausland aufgegeben und die Bauern forcierten die Milch- und Käse-Produktion. Zurück ins Mittelalter führen die sensationellen Fundstücke des sogenannten Mühlberg-Ensembles: Schuhe, Kleidungsstücke, Spiele, Lebensmittelreste und sogar ein Liebesbrief - Alltagsgegenstände aus dem 14. Und 15. Jahrhundert, die man bis heute fast nur aus mittelalterlichen Illustrationen kannte.
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