Bayerisches Fernsehen
KOMPASS
Dienstag, 8. Januar 2002, 22.35 Uhr
München (ots)
Auslandsreportage Überleben im Abseits SOS für die Straßenkinder von St. Petersburg
Sascha ist 14, blass und schmächtig. Sascha lebt in St. Petersburg, der 5 Millionen-Metropole Russlands. Saschas Adresse: Treppenhäuser in St. Petersburg. Er hat wie viele andere Mädchen und Buben kein Zuhause. Rund 30.000 von ihren Eltern vernachlässigten Kindern im Alter zwischen sieben und 16 Jahren leben in bitterer Armut und armseligen Verhältnissen. Ein Großteil mehr oder weniger von ihnen auf der Straße. Einer der sich um sie kümmert ist der ehemalige Kinderarzt und jetzige Soziologieprofessor Dr. Wasili Sereda. Seit 1991 hilft er den Straßenkindern nicht nur direkt indem er Waisenhäuser baut, Essensausgaben einrichtet und auf seinen sogenannten "Nachtstreifen" Kontakt zu den Straßenkindern sucht, sondern auch indirekt: auf Grund seines Engagements ist auch die Stadt aktiv geworden, kümmert sich in Sozialzentren und in verschiedenen Kinderkrankenhäusern um das Schicksal der "obdachlosen kids". Aber nicht nur der Professor und seine Studenten nehmen sich der Jungen und Mädchen an. Auch das weltweit tätige Kinderhilfswerk SOS-Kinderdorf hat in der zweitgrößten Stadt Russlands vor einem Jahr ein Kinderdorf gebaut. Knapp 80 Sozialwaisen haben dort ein neues Zuhause gefunden. Sie stammen nicht "direkt" von der Straße, sondern kommen aus den städtischen Sozialzentren ? und damit auf einem Umweg doch von der Straße. In Zukunft soll es eine engere Kooperation zwischen den Verantwortlichen von SOS und dem Projekt von Prof. Sereda geben. Die Reportage begleitet nicht nur Straßenkinder bei ihrem täglichen Überlebenskampf, sie zeigt auch wie Prof. Sereda, die Stadt St. Petersburg und der SOS-Kinderdorfverein den Mädchen und Jungen helfen.
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