Bayerisches Fernsehen
Sonntag, 03.03.2002, 11.00 Uhr /
Kulturgespräch
München (ots)
Furor im Feuilleton - Die Münchner Kulturreferentin unter Dauerbeschuss
Moderation: Beatrice Sonhüter
"Wohltemperiertes Kultur-Gebläse" (Abendzeitung München), "Anhaltende Stagnation", "Fehlstart" (Süddeutsche Zeitung), "Das kommunale Kinderland ist abgebrannt" (Frankfurter Allgemeine Zeitung): Seit Wochen rauscht es heftig im Blätterwald. Den Furor im Feuilleton hat Münchens Kulturreferentin Lydia Hartl ausgelöst. In den letzten Wochen konnte man fast täglich Kritisches, Polemisches? ja Bösartiges über sie lesen. Kulturpolitisch unerfahren sei sie, ungeschickt im Umgang mit ihren Mitarbeitern und unfähig, ein konkretes, umsetzbares Kulturkonzept für München vorzulegen. Sie krame "eilfertig in ihrem Kulturbeutel" ätzten die Einen (AZ). Sie sei "ohne Konzept" mahnten die Anderen (FAZ).
Hartl sei, so stellte die FAZ fest, einem "Gewebe von Vorwürfen und Unterstellungen, Verleumdungen und Gerüchten" ausgesetzt. Immer heftiger schlugen die Kulturkritiker in den letzten Wochen zu ? stetig gefüttert von erbosten Stadträten und unzufriedenen Münchner Kulturschaffenden. Dies alles kulminierte in einer Anfrage des CSU-Stadtrats Richard Quaas bei OB Christian Ude. In einer Art 'Kritik an der Kritik' wollte Quaas von Ude wissen, was er zu tun beabsichtige, um zu verhindern, daß die "Kulturmetropole München" "weiteren Imageschaden" durch die anhaltende Medienschelte der Kulturreferentin nehme.
Um Klarheit in die verworrene Gemengelage zu bringen, lud der BR die Gescholtene zusammen mit ihren schärfsten Kritikern zu einem Gespräch ins Studio: Mit Prof. Dr. Dr. Lydia Hartl diskutieren Franz Kotteder (Süddeutsche Zeitung), Sabine Dultz (Münchner Merkur) und Dr. Renate Schostack (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Das Gespräch moderiert Beatrice Sonhüter.
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