"Report aus München": Immer mehr Hinweise auf Kieler Klüngel / Staatskanzleichef Gärtner fragte Pröhl nach Mitreise-Möglichkeit für seine Frau.
München (ots)
Das Beziehungsgeflecht zwischen dem zurückgetretenen Chef der Staatskanzlei Schleswig-Holsteins, Klaus Gärtner, und dem Hauptverdächtigen im Kieler Korruptionsskandal, Karl Pröhl, wird immer enger. 1999 bat Gärtner Pröhl, seine Kontakte spielen zu lassen, um zu prüfen, ob seine Frau an einer offiziellen Reise nach Katar teilnehmen könne. Der Sportminister Nasser Al Ali hatte im August 1999 eine Einladung an Klaus Gärtner ausgesprochen. Gärtner gegenüber "Report aus München": "Der Text der Einladung verlangte für mich eine Klärung, ob diese Einladung auch meine Frau einbezogen hatte. Lediglich um die Klärung dieser Frage habe ich Herrn Pröhl gebeten." Der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion Wolfgang Kubicki hält dies für eine Vermischung dienstlicher und privater Anliegen: "Wenn Staatskanzlei-Chef Gärtner von Katar eingeladen wird, wäre es da nicht zu erwarten gewesen, dass er sich in dieser Frage direkt an die einladende Regierung wendet?" Gärtner teilte "Report aus München" mit, dass die Reise aus "terminlichen Gründen" letztendlich nicht stattfand.
Erst am Montag hatte Gärtner gegenüber "Report aus München" eingeräumt, dass Pröhl Ende der 90er Jahre auf seine Bitte hin seiner Frau einen Job bei einem Expo-Projekt vermittelt hatte.
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