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Bayerisches Fernsehen
Donnerstag, 1. August 2002, 19.30 Uhr / Forscher - Fakten - Visionen
Das BR-Wissenschaftsmagazin
Heute: Schätze aus dem Inneren der Erde

München (ots)

Das zunehmende Trinkwasser-Problem beschäftigt
Wissenschaftler seit Jahrzehnten. Die Weltwasservorräte gehen immer
weiter zurück - bei gleichzeitig steigender Weltbevölkerung. Zu den
wichtigsten Süßwasserspeichern der Erde gehören die Gletscher. Und
die gehen buchstäblich den Bach runter: fast alle der weltweit 80.000
Gletscher schmelzen. Forscher-Fakten-Visionen zeigt, warum diese
Entwicklung  verheerende Auswirkungen auf die Trinkwasser-Vorräte der
Menschen - auch in Bayern - haben kann.
Zahlreiche internationale Wissenschaftlerteams untersuchen seit
Jahren den gefährlichen indonesischen Vulkan Merapi, um den nächsten
Ausbruch rechtzeitig vorhersagen zu können. Den Einheimischen aber
ist die Wissenschaft ziemlich gleichgültig. Sie leben im Einklang mit
der Macht der Natur. Und was Prognosen für einen Ausbruch angehen, da
sind die Spezialisten den örtlichen Vulkanwächtern kaum voraus.
Ölbohrungen sind teuer - und leider oft erfolglos: In 80 bis 90
Prozent aller Versuche treffen die Bohrköpfe der großen
Mineralölgesellschaften nicht in die Lagerstätten, wo sich Erdöl und
Ergas über Jahrmillionen gesammelt haben. Endstation ist dann
scheinbar wertloses Sediment. Jetzt besinnt man sich wieder auf eine
alte Disziplin, die die Suche nach dem Schwarzen Gold erfolgreicher
macht. Experten können nämlich anhand winziger versteinerter
Urtierchen ausmachen, wo und wann eine Bohrung wirklich ins Schwarze
trifft. Die Mikrofossilien, die der Bohrer aus der Tiefe ans
Tageslicht befördert, werden unter dem Mikroskop analysiert. Sie
verraten sowohl etwas über frühere Umweltbedingungen als auch über
die heutigen Lagerstätten. Weltweit beherrschen nur noch wenige
Spezialisten diese Kunst. Doch der Bedarf an dem vergessenen Wissen
ist groß. Nachwuchswissenschaftler aller Kontinente strömen deshalb
nach Deutschland, denn hier werden sie ausgebildet. Die Universität
in Bonn besitzt die größte Sammlung von Mikrofossilien. Und die
Wissenschaftler dort wissen genau, was die versteinerten Tierchen zu
erzählen haben.
Seit Jahren beobachten Wissenschaftler beobachten eine Abnahme des
Erdmagnetfeldes, etwa die Geologen des GFZ Potsdam, die Daten des
Satelliten "Champ" auswerten. Irgendwann wird die Kraft gegen Null
gehen und sich Nord- und Südpol umkehren. Diese Umkehrphase dauert
rund 1000 Jahre - schätzen die Wissenschaftler. In dieser Zeit wird
die Erde in erhöhtem Maße gefährlicher Strahlung aus dem All
ausgesetzt sein, weil das abschirmende Magnetfeld  fehlt.
Kommunikationstechnik und Stromversorgung könnten lahm gelegt werden.
Sogar globale ökologische Katastrophen werden befürchtet. Die ersten
Anzeichen sind heute schon spürbar.

Kontakt:

Bayerischer Rundfunk
Pressestelle
Tel.: 089 / 5900 2176

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