Bayerisches Fernsehen Programm-Meldung: Sonntag, 08.12.2002, 11:00 Uhr
München (ots)
Kulturgespräch
Die Inszenierung des Skandals Der Turner-Preis 2002
Moderation:Michael Skasa
"Motherfuckers" nannte Popstar Madonna im letzten Jahr die nominierten Künstler und der englische Kulturminister Kim Howell bezeichnete die Arbeiten der diesjährigen shortlisted artists als "Bullshit". Scharfe Worte, große Entrüstung, spannende Wetten und viel Show - so zelebriert England jedes Jahr den renommierten Turner-Kunstpreis. Der emotionsgeladene Trubel um die Kunst ist fast schon so etwas wie eine englische Tradition. Ob Kunst, Bullshit oder "just boring stuff": Der Turner Prize hat europaweit große Bedeutung, die Debatte hohen Unterhaltungswert. Daher blicken auch wir am 8. Dezember mit Spannung nach London, wo im Channel 4 Abendprogramm der Preisträger bekannt gegeben wird.
Die Fragen, über die in London gestritten wird, betreffen auch den deutschen Kunstmarkt: Warum ist ein zerwühltes Bett (Tracey Emin) oder sind Tierkadaver in Formaldehyd (Damien Hirst) eigentlich Kunst? Wer bestimmt überhaupt heutzutage, was ein wichtiges Kunstwerk ist? Die Kunst-Zeitschrift Art hat in ihrer Dezember-Ausgabe einen Kanon der "25 wichtigsten zeitgenössischen Kunstwerke aufgestellt" und zur Diskussion freigegeben. Können solche 'Hitlisten' die Entscheidungen wichtiger Kuratoren und Sammler beeinflussen? Damien Hirsts Hai-Kadaver steht bei Art an erster Stelle. Soll die Pinakothek der Moderne ihn nun erwerben? Oder holt Chris Dercon 2003 die skandalumwobene Tracy Emin nach München?
Im Kulturgespräch beantworten diese Fragen: Prof. Dr. Carla Schulz-Hoffmann (Bayerische Staatsgemäldesammlung), Chris Dercon (zukünftiger Leiter Haus der Kunst, München (ab Mai 2003)), Maria Lind (Münchner Kunstverein) und Axel Hecht (Chefredakteur, ART). Die Sendung moderiert Michael Skasa.
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