Bayerisches Fernsehen
Programmänderung zum Tod von Bob Hope am Sonntag, 3. August 2003, 14.15 Uhr
Junggeselle im Paradies
(Bachelor in Paradise)
Spielfilm, USA 1961
München (ots)
Die amerikanische Komikerlegende Bob Hope ist tot. Am Sonntag, 27. Juli, starb er im Kreis seiner Familie in seinem Haus im kalifornischen Toluca Lake - zwei Monate nach seinem 100. Geburtstag am 29. Mai.
Aus Anlass des Todes von Bob Hope hat das Bayerische Fernsehen das Programm geändert. Am Sonntag, 3. August, um 14.15 Uhr, zeigt es die Hollywood-Komödie "Junggeselle im Paradies". Der für diesen Zeitpunkt vorgesehene deutsche Spielfilm "Ooh ... Diese Ferien" wird zu einem späteren Termin ausgestrahlt.
Bestsellerautor Adam Niles kommt in eine neue kalifornische Vorstadtsiedlung, um vor Ort die (erotischen) Lebensgewohnheiten seiner Landsleute zu studieren. Als einziger Junggeselle ist er dort bald Hahn im Korb bei den Damen, was die Ehemänner nicht gerade entzückt, zumal der begeisterte Zuhörer die schönsten Ratschläge zur Verbesserung des ehelichen Klimas parat hat. Prompt sieht sich Niles von einigen erzürnten Herren vor den Scheidungsrichter zitiert. Mit "Junggeselle im Paradies" inszenierte Jack Arnold, als Produzent und Regisseur ein Meister des B-Pictures und Spezialist auf dem Gebiet des Kinohorrors, " flott und ökonomisch" (Motion Picture Guide) seine erste Komödie mit Star-Komiker Bob Hope, zwei Jahre vor "Staatsaffären". Die Farce auf den "American way of life" zeigt den Kalauerkönig Hope at his best "mit einer hübschen Prise Selbstironie gewürzt" (Lexikon des Internationalen Films). Hopes Widerpart in seinem urkomischen Balztanz zwischen Naivität und Lüsternheit ist Glamour-Star und Sexidol Lana Turner (1920-1995).
Der in England geborene Hope war mit vier Jahren in die USA gekommen, mit 10 Jahren gewann er einen Wettbewerb als bester Chaplin-Imitator. Er versuchte sich als Zeitungsjunge, Sodaverkäufer und eine kurze Zeit auch als Boxer, bevor er die Vaudeville-Bühne als Sänger, Stepptänzer und Grotesk-Tänzer für sich entdeckte. Sein Weg führte ihn zielstrebig nach New York an den Broadway, wo er seinen ersten großen Erfolg in dem Musical "Roberta" feierte. Einige kurze Filmkomödien folgten, doch erst sein Erfolg beim Radio hatte zur Folge, dass man ihn für "The Big Broadcast of 1938" nach Hollywood holte. 1939 wurde mit der parodistischen Schauergeschichte "Erbschaft um Mitternacht" der Kinostar Bob Hope geboren. 1940 drehte er seine erste "Road to..."-Komödie mit "Der Weg nach Singapur". Das Trio Bob Hope, Bing Crosby und Dorothy Lamour ließen weitere sechs "Weg nach"-Späße folgen und jeder war ein Kassenschlager. In diesen Jahren entwickelte sich die typische Bob-Hope-Komik. Die Markenzeichen des 'bekennenden' Maulhelden waren rasch hingeworfene Seitenhiebe (meist auf den Partner Bing Crosby) sowie aktuelle Witze und Wortspiele. Die köstliche Westernparodie "Sein Engel mit den zwei Pistolen" (1947) mit dem sehr irdischen Engel Jane Russell gehört zu den Höhepunkten seiner Kinolaufbahn, kaum weniger komisch war die Fortsetzung mit "BIeichgesicht Junior " (1952). Flaute die Leinwandkarriere Hopes in den 60er und 70er Jahren auch ab, Bob Hope fand im Medium Fernsehen einen neuen TummelpIatz. Seine Zuschauer konnten von ihm und seinen von einer Heerschar von Gag-Autoren geschriebenen Scherzen einfach nicht genug bekommen. Bis ins hohe Alter machte der patriotische Bob Hope seine Rundreise bei den überseeischen amerikanischen Truppen: eine Entertainer- Tournee, die zum Ritual geworden war. Als Zeremonienmeister glänzte er bei vielen Oscar-Verleihungen, er selbst gewann fünf! Spezial- Oscars - nicht für seine Schauspielkunst, sondern für seine "humanitären Bemühungen und seinen Beitrag zur Kino- Industrie". Er ist wahrscheinlich der reichste Entertainer, den es je gegeben hat, von 1941 bis 1953 gehörte Bob Hope zu den zehn bestbezahlten Hollywood-Stars. Sein Vermögen wurde Ende der 70er Jahre auf ca. 700 Millionen Dollar geschätzt, angelegt in Immobilien, Wertpapieren, Anteilen an Ölgesellschaften, Zuchtpferden, einer Radiogesellschaft und im Baseballteam der "Cleveland Indians". Die größte Liebe aber hegte Bob Hope für den Golfsport - ähnlich wie sein "Weg nach..."-Gefährte Bing Crosby. Vor 44 Jahren hat er das hochdotierte "Bob Hope Chrysler Classic" gegründet, das bis heute ein sportliches und gesellschaftliches Ereignis der Extraklasse ist und fast 40 Millionen Dollar an Spendengeld zusammengebracht hat. 1995 spielte der golfverrückte Hope im Alter von 93 Jahren mit dem damals amtierenden Präsidenten Clinton und dessen Vorgängern Gerald Ford und George Bush sen. noch einen Vierer. Danach hatte er sich ,gesundheitlich geschwächt, endgültig ins Privatleben zurückgezogen. Er wollte älter werden als sein Großvater, so Hopes Tochter Linda. Das hat er geschafft, der Großvater starb wenige Wochen vor seinem 100. Geburtstag
ots-Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
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