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Samstag, 30. August 2003, 7.30 Uhr
Weitwinkel
"Muros sagt Nein" - wie ein sardisches Dorf unter seinen Bodenschätzen leidet
München (ots)
Das kleine sardische Dorf Muros ist reich an Bodenschätzen. Vor ein paar Jahren wurden auf dem Gemeindegebiet große Silicium- und Feldspatvorkommen entdeckt. Doch was anderswo Grund zur Freude wäre, ist für die etwa 800 Bewohner von Muros Anlass für eine konzertierte Protestaktion. Denn geschäftstüchtige Bergbaufirmen haben sich die lukrativen Abbaurechte für Jahre hinaus gesichert. Geplant ist die Gewinnung der Bodenschätze im Tagebau auf einer Fläche von rund 180 Hektar und direkt am Ortsrand wurde bereits mit gewaltigen Probegrabungen begonnen.
Die Bevölkerung von Muros fürchtet um ihre idyllische Landschaft, um Oliven- und Obstbäume, Wein und die mediterrane Macchia. Die Menschen haben Angst vor Gesundheitsproblemen, vor Schäden für die Landwirtschaft und vor Erdrutschen durch die geplanten Erdbewegungen rund um ihr Dorf. Sie haben deshalb ein Bürgerkomitee gegründet, um die Zerstörung der Umwelt rund um Muros zu verhindern. Sie besetzen Steinbrüche, blockieren Staatsstraßen und demonstrieren vor dem Regionalparlament in Cagliari. Sie führen langwierige Prozesse vor italienischen Gerichten und haben auch EU-Gremien in Brüssel für den Schutz der Bevölkerung und der Umwelt auf Sardinien mobilisiert.
Helga Heyn hat Muros für "Weitwinkel" besucht und berichtet über den langen Kampf des kleinen sardischen Bergdorfes gegen die mächtigen internationalen Bergbaufirmen.
ots-Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
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