Bayerischen Fernsehen
Samstag, 1. November 2003, 18.00 Uhr
Gipfeltreffen
Werner Schmidbauer trifft Jürgen Fliege
München (ots)
Rund 7.000 Gäste hat Deutschlands bekanntester Fernsehpfarrer Jürgen Fliege in bisher 1.403 Sendungen vorgestellt: Seit dem 28. Februar 1994 ist seine Sendung "Fliege" aus dem Fernsehen nicht mehr wegzudenken - jeden Montag bis Donnerstag um 16.00 Uhr im Ersten und tags darauf in verschiedenen Regionalprogrammen, darunter im Bayerischen Fernsehen. Schon 1996 wurde Jürgen Fliege für die Sendung mit einem der begehrtesten Medienpreise, dem Bambi, für die "beliebteste Talkshow" geehrt.
Am Samstag, 1. November, ist alles anders: Da ist Jürgen Fliege weder Gastgeber noch Talkmaster, aber vor allem bewegt er sich nicht in seinem vertrauten Studio 8 auf dem Bavaria Filmgelände, sondern ist Talkgast in freier Natur, beim "Gipfeltreffen" mit Werner Schmidbauer. Der brachte Fliege erstmals in seinem Leben dazu, auf einen Berg zu steigen - eine mittlere Sensation. Denn, kaum zu glauben: Der evangelische Geistliche, sonst Hilfesuchenden ein guter Ratgeber in allen Lebenslagen, leidet selbst unter Höhenangst. Nicht aus Furcht, dem Herrgott hoch oben näher zu sein, sondern ihm wird im Gebirge einfach schwindelig...
Wie Jürgen Fliege seine Höhenangst verlor
Deshalb suchte Schmidbauer fürs "Gipfeltreffen" mit Jürgen Fliege einen gemütlichen Wanderberg aus - ohne sichtbare Steilwände, dafür mit sanften Grashügeln, auf denen Schafe weideten: den 1.200 Meter hohen Schwarzenberg beim gleichnamigen Ort, in der Nähe von Hundham / Bayrischzell. Vom Gipfelkreuz aus genießen die Wanderer einen herrlichen Ausblick auf den Breitenstein und bis hinüber nach Bad Aibling.
Jürgen Fliege war begeistert und Schmidbauer erstaunt, dass Fliege der erste seiner bisherigen Prominenten war, der eine halbe Stunde zu früh am Treffpunkt ankam und dazu bestens ausgerüstet war: u.a. mit Rucksack und ordentlichen Wanderschuhen. Bis zum Gipfel und zurück kam Fliege weder ins Schnaufen noch ins Schwitzen. "Mit 56 ist der noch topfit", konstatierte Schmidbauer.
Die Höhenangst war rasch verflogen, Jürgen Fliege bestens aufgelegt und hochmotiviert. "Er betrachtete es als Geschenk, einen sonnigen Herbsttag in freier Natur und nicht im Studio verbringen zu dürfen und erzählte viel aus seinem Privatleben", sagt Schmidbauer. Ihm verriet Fliege Geschichten aus seiner Kindheit in Radevormwald, wo er am 30. März 1947 als Viertes von sechs Kindern zur Welt kam. Über seinen Vater, mit dem sich Fliege erst kurz vor dessen Tod vor 20 Jahren versöhnt hatte. Denn der Vater war streng und hatte die Kinder, auch Jürgen, geschlagen. Von der Mutter, die heute noch in Flieges Elternhaus lebt, hoch betagt, gelähmt und pflegebedürftig, aber noch immer stark und selbstbewusst ist. Über die Gründe, die zu Jürgen Fllieges Scheidung führten, über seine beiden Töchter und seine Beziehung zur neuen Freundin.
Nur ein Geheimnis wollte Jürgen Fliege wahren: Was der Ring an seinem Finger symbolisiert, den er aus Liebe zu seiner Freundin trägt. Denn Fliege ist davon überzeugt, dass es Kraft verleiht, wenn man in der Liebe nicht alles ausplaudert.
Auf dem Gipfel, wo Schmidbauer seinen Gästen sonst gern Bier und Wurstbrote reicht, bevorzugte Fliege Askese, sprich: Er trank nur Wasser, aß dazu Brot, mit Käse, Butter und Salz. Das war's. "Ich bin kein Essensgenießer", gestand Fliege. "Ich esse, weil man essen muss". Viel mehr Spaß empfand er beim Betrachten der herrlichen Landschaft und sagte: "Wenn wir jetzt nicht reden müssten, würde ich lieber nur schauen, schauen, schauen."
Mehr über Jürgen Fliege gibt es im Internet unter: www.daserste.de/fliege.
Vorschau auf "Gipfeltreffen" im Jahr 2004
Die Reihe "Gipfeltreffen" wird nächstes Jahr mit sechs weiteren Sendungen an hohen Feiertagen im Bayerischen Fernsehen fortgesetzt. Werner Schmidbauers nächste Gäste sind: Pater Anselm Bilgri (Prior von Kloster Andechs bei München; Sendetermin voraussichtlich an Karfreitag, 09.04.2004) und der Münchner TATORT-Kommissar Ivo Batic alias Miroslav Nemec (Sendetermin noch offen).
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