Bayerisches Fernsehen
Donnerstag, 8. Juli 2004, 22.35 Uhr
KOMPASS
Auslandsreportage
Müllkinder in Litauen
Film von Beate Blaha
München (ots)
"Schlimm sind nur die vielen Ratten, die einem nachts übers Gesicht laufen."
Die Müllhalde nahe Klaipeda, dem einstigen Memel - wenn hier ein Laster ankommt, mit einer Ladung Abfall, dann hat das etwas Unrealistisches, fast Apokalyptisches. Hunderte von Möwen beginnen zu schreien, Hunde kläffen, Staub und Dreck werden aufgewirbelt und verdunkeln das Bild. Grauen Menschen stürzen sich auf die Hinterlassenschaften einer Gesellschaft - und mittendrin Kinder und Jugendliche. Sie sortieren den Müll, suchen nach Brauchbarem und essen das, was sie hier finden. Manche von ihnen leben hier sogar unter Plastikplanen. Auch der 13jährige Giedrius ist in diesem Elend gelandet, weil ihn keiner mehr brauchen kann. Vor den Menschen auf dem Müll habe er keine Angst, schlimm, so erzählt der Junge, seien nur die Ratten, die einem nachts ständig über den Kopf und das Gesicht laufen. Auch Violetta, 16 Jahre alt, arbeitet hier schon seit Jahren. Ihr Zuhause ist völlig verwahrlost, beide Eltern sind schwere Alkoholiker.
BR-Reporterin Beate Blaha zeigt den Alltag der "Müllkinder" im einstigen Agrarland Litauen, das seit Mai zur EU gehört.
Redaktion Karola Baier, Auslandsmagazine und Auslandsreportagen
ots-Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
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