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Bayerisches Fernsehen
Mittwoch, 27. Oktober 2004, 19.30 Uhr
Stationen: Riskante Spende
Organe von Lebenden
Ein Film von Silvia Matthies

München (ots)

Nicht nur Tote, auch Lebende können Organe
spenden. Die sogenannte "Lebendspende" wird in Deutschland derzeit
stark propagiert, weil zu wenige Organe von hirntoten Patienten zur
Verfügung stehen. Gesetzlich ist die "Lebendspende" bisher in
bestimmten Fällen nur innerhalb der Familie erlaubt. Aber auch hier
kommt es oft zu fragwürdigen Entscheidungen, wie der Fall der 52-
jährigen Christel L. zeigt. Die Frau litt an einer alkoholbedingten
Leberzirrhose. Die Ärzte rieten zu einer Transplantation und
überzeugten die 23-jährige Tochter von Christel L., dafür die Hälfte
ihrer Leber zu spenden. Die Transplantation misslang, Christel L.
musste mehrfach nachoperiert werden und starb unter fürchterlichen
Umständen in der Transplantationsklinik.
Die Tochter von Christel L. leidet bis heute unter dem Tod ihrer
Mutter. Sie ist sich auch erst jetzt so richtig bewusst, daß sie bei
ihrer Organspende selber ihre Gesundheit und ihr Leben aufs Spiel
gesetzt hat. Wie andere Spender auch fühlt sie sich nicht ausreichend
über die Risiken aufgeklärt. In neueren amerikanischen Studien wird
von einem Mortalitätsrisiko für den Spender von drei Prozent
gesprochen. Das heißt, dass von 100 Leber-Lebendspendern drei
sterben; viele andere erleiden bleibende Gesundheitsschäden. Vor
einiger Zeit wurde bekannt, dass am Klinikum der Universität Jena
zwei gesunde Leber-Lebendspender gestorben sind.
Zur Zeit wird in medizinischen und politischen Gremien lebhaft
über eine Lockerung der bisher geltenden restriktiven Bestimmungen
bei Lebendspenden diskutiert und auch eine Erweiterung über den Kreis
der Familienangehörigen hinaus gefordert. Dabei wirft die
Lebendspende durchaus brisante medizinische und ethische Fragen auf,
wie der Film von Silvia Matthies anhand von konkreten Beispielen
zeigt. Ärzte, Ethiker und Politiker, aber auch direkt Betroffene
kommen darin zu Wort.
ots-Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7560

Kontakt:

BR Bayerischer Rundfunk
Pressestelle
Telefon: 089 / 5900 2176

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