Bayerisches Fernsehen
Sonntag, 10. April 2005, 11.00 Uhr
BR-
Forum
André Eisermann im Gespräch mit Hannelore Fischer
München (ots)
Der Exzentriker Eisermann, der freimütig bekennt: "Ja, ich bin größenwahnsinnig. Wenn ich es nicht wäre, müsste ich den Beruf aufgegeben.", erzählt wie das so war, auf dem Rummelplatz aufzuwachsen und verrät, wie er sich seine private und berufliche Zukunft vorstellt.
Er ist eine Ausnahmeerscheinung. Ein Besessener. Ein Grenzgänger. Einen "Spinner" hat man ihn oft genannt und er hat nie widersprochen. Gespielt hat er meist extreme Außenseiter und Sonderlinge, den Kaspar Hauser, den Elias in "Schlafes Bruder". Und wie er sie gespielt hat! Mit Leib und Seele, mit fast wahnhafter Intensität und Selbstvergessenheit. André Eisermann, Schaustellerkind, Exzentriker und Vollblutschauspieler hält nichts von halben Sachen: "Ich finde es toll", erzählt er im BR- Forum, "wenn man sich so in jemanden rein versetzt, dass man zu ihm wird. Dann muss man nicht mit viel Energie und Anstrengung etwas spielen, sondern man ist diese Person."
Seine neueste Rolle: André Eisermann ist Otto, der geistig verwirrte Bruder König Ludwigs II. Die Macher des neuen Musicals "Ludwig" haben ihn nach Füssen geholt, um diesen schwierigen Part zu übernehmen. Und wie immer hat er sich mit Begeisterung in die Arbeit gestürzt: "Ich habe mir Mühe gegeben, diese etwas skurrile Figur gut kennen zu lernen und zu verstehen, ja sogar zu lieben, damit er sich freut da oben im Himmel, wenn er das Ludwig-Musical sieht". Um Ottos Geisteszustand überzeugend darstellen zu können, greift Eisermann auf persönliche Erfahrungen mit der Psychiatrie zurück. Ein enger Freund von ihm war in einer geschlossenen Anstalt. Eisermann hat ihn oft besucht und dabei viele Eindrücke gesammelt, die er ins Stück einfließen lässt.
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