Bayern2Radio
Mittwoch, 27. April 2005, 10.03 bis 11.56 Uhr
Notizbuch
Hitlers letztes Aufgebot
Kindersoldaten an der Front
München (ots)
Zuerst hieß es "auf Fahrt gehen" und wandern. An die Stelle der wandernden Hitlerjugend trat bald die marschierende Kolonne, die in den Krieg zog. Die Nationalsozialisten erzogen Kinder und Jugendliche dazu, für Hitler zu sterben. Geschickte Propagandisten verstanden es, den jungen Menschen die Opferbereitschaft schmackhaft zu machen: Ehemalige Flakhelfer berichten, wie sie im Alter von 15 Jahren voller Stolz an der Kanone standen. In den letzten Kriegswochen schickte das untergehende Nazi-Regime die Kindersoldaten in die vordersten Linien. Die Begeisterung wich der Todesangst. Jugendliche kämpften an der Oderfront und Ende April 1945 im Kessel von Halbe südöstlich von Berlin. 20.000 Opfer der Kesselschlacht liegen immer noch im Sandboden der märkischen Wälder. Militariasammler suchen Stahlhelme, Koppelschlösser und Zahngold. 60 Jahre nach Kriegsende finden die Toten immer noch keine Ruhe.
Außerdem in der Sendung: Ehemalige Kindersoldaten als Flüchtlinge in Deutschland Junge Männer ohne Perspektive - Eine Bedrohung für den Frieden? Faszination Militär: Was Jugendliche an der rechten Szene finden
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