Bayerisches Fernsehen
Sonntag, 28. August 2005, 22.15 Uhr
Reportage am Sonntag
Von St. Ottilien nach Nordkorea
Mit den Benediktinern unterwegs in sozialer Mission
München (ots)
Mehr als 8.000 Kilometer sind es von der Benediktinerabtei St. Ottilien westlich von München bis nach Rajin, im äußersten Nordosten Nordkoreas. Eine Reise in den letzten stalinistischen Staat der Welt, an dessen Grenze den Besuchern die Handys abgenommen werden und die totale Überwachung durch die ständigen Begleiter des Geheimdienstes beginnt. Aber als der Benediktiner Notker Wolf und seine Delegation die chinesisch-nordkoreanische Grenze passieren, haben sie ihr Ziel fast erreicht: das neue Krankenhaus von Rajin.
Notker Wolf hat als langjähriger Erzabt des Klosters St. Ottilien seit 1994 geduldig Kontakte in die 'Demokratische Volksrepublik' geknüpft, um den Menschen im früheren Arbeitsgebiet der Benediktiner zu helfen. Durch die schlechte medizinische Versorgung hat sich die Lebenserwartung der Nordkoreaner in 50 Jahren Diktatur und Isolation deutlich verringert. Es fehlt an medizinischen Geräten und Medikamenten. Vor diesem Hintergrund erschien aus Sicht der Ordensleute der Bau eines Krankenhauses genau die richtige Hilfsmaßnahme, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung in Rajin zu verbessern.
Was aufgrund der totalen Abschottung des kommunistischen Landes als undenkbar galt, schafften die Benediktiner: nach schwierigen Anfängen, mit dem charmanten Verhandlungsgeschick von Notker Wolf und den Geldern der Benediktiner und anderer Spender wurde mit dem Bau des Krankenhauses begonnen.
Im Jahr 2000 wurde Notker Wolf zum Abtprimas der Benediktiner gewählt, er ist seitdem oberster Repräsentant des Ordens und lenkt seine Geschicke von Rom aus. Anfang August 2005 macht er sich wieder auf den Weg nach Nordkorea: diesmal, um das 100-Bettenhaus von Rajin zu eröffnen. Die Reportage am Sonntag begleitet ihn auf dieser einzigartigen Reise über China nach Nordkorea.
Ein Film von Eckhart Querner
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