Pfahls: Urteil um jeden Preis Der Augsburger Justizskandal
Report München, heute, 24. Oktober 2005, 21.00 Uhr im Ersten:
München (ots)
Geständnis unter Druck? In seinen geheimen Notizen beschreibt Pfahls, weshalb er von Schreiber kein Bargeld bekommen hat
Hat der ehemalige Rüstungsstaatssekretär Holger Pfahls in seinem Prozess vor dem Augsburger Landgericht die Unwahrheit gesagt? Dem ARD-Magazin Report München liegt der bisher unveröffentlichte Teil eines von Pfahls verfassten Memorandums vor, das er im Pariser Ge- fängnis Santé verfasst hatte. Darin bestreitet Pfahls, aus dem Fuchs- Panzer-Geschäft mit Saudi-Arabien von dem Rüstungslobbyisten Karl- heinz Schreiber Bargeld erhalten zu haben. Pfahls: Schreiber hat über 23 Millionen erhalten ich habe kein Geld erhalten. Weiter notiert er: Die Staatsanwaltschaft wirft mir vor, Schmiergelder in Höhe von 3,8 Millionen DM von Schreiber erhalten zu haben. Dieser Vorwurf hält nicht stand. Unmissverständlich sagt Pfahls zu einer ihm vorgeworfenen Bargeldübergabe: Es ist absolut absurd, mich zu beschuldigen, 500.000 DM von Schreiber erhalten zu haben.
Der wegen Steuerhinterziehung und Vorteilsnahme im August zu zwei Jahren und drei Monaten verurteilte Pfahls hatte vor Gericht Bargeld- übergaben von Schreiber in der Höhe von insgesamt 873.000 DM ein- gestanden. Pfahls hatte auch das von Schreiber eingerichtete Schwei- zer Rubrikkonto Holgart mit 3,8 Millionen Mark auf seinen Namen genommen. Pfahls erklärte nun nach Informationen von Report München ge- genüber Freunden wenige Wochen nach seiner Haftentlassung, dass er sich dem Druck des Gerichts gebeugt und gelogen habe. Die Augs- burger Justiz habe unbedingt ein Geständnis gewollt, andernfalls hätten ihm vier Jahre Haft gedroht.
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