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Mittwoch, 14. Dezember 2005, 10.03 Uhr
Notizbuch
Verlassene Seelen - Wie ein Hilfswerk das Leben hunderter Kinder zerstört hat

München (ots)

Uschi Wasers Geschichte beginnt 1953 im
schweizerischen Graubünden, als sie ihrer Mutter entrissen und in ein
Heim gesteckt wird. Sie ist damals drei Monate alt. Der Grund: Uschi 
Waser ist Kind einer Jenischen und gehört damit zu einer Minderheit, 
von denen viele Mitglieder - ähnlich wie Roma und Sinti - 
herumreisen. Diese Lebensweise war der politischen und 
gesellschaftlichen Elite in der Schweiz ein Dorn im Auge. Das 
"Hilfswerk Kinder der Landstraße" versuchte daher, die 
Familiengemeinschaft der Jenischen auseinander zu reißen.
Schätzungsweise 900 Kinder brachte man vor allem in Heimen unter und 
verhinderte den Kontakt zu den Eltern. So sollten sie zu 
"brauchbaren" Menschen erzogen werden und von ihrem angeblich 
angeborenen kriminellen Charakter befreit werden.
So auch Uschi Waser. Achtzehn Jahre lang verbrachte sie eine einsame 
Kindheit und Jugend in knapp dreißig Heimen und Erziehungsanstalten, 
wo sie auf verschiedenste Weisen diskriminiert wurde. Erst nachdem 
Mitte der 70er Jahre eine Zeitung die Machenschaften veröffentlicht 
hatte, wurde das Hilfswerk aufgelöst.
Uschi Waser erzählt im Notizbuch von ihrer Vergangenheit, von der sie
bis heute verfolgt wird.
Außerdem in der Sendung u.a.:
- Ein knappes Jahr danach - Wie geht es den Angehörigen der
  Tsunami-Opfer?
- Aktenstudium - Zwei Stasi-Opfer und ihr Umgang mit der
  Vergangenheit
- Gegen das Vergessen - Studiogespräch mit Marianne Birthler
Das Notizbuch im Internet: www.br-online.de/notizbuch

Kontakt:

BR Bayerischer Rundfunk
Pressestelle
Telefon: 089 / 5900 2176

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