Bayern2Radio
Samstag, 18. März 2006, 9.04 Uhr
orange
Samstagsmagazin
München (ots)
Moderation: Johannes Marchl
Sehnsucht nach besseren Zeiten: Sozialprestige der Ärzte Hinter dem Streik der Klinikärzte steht nicht nur der Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld, sondern auch eine tief sitzende und sehr berechtigte Sorge: Arzt zu sein bedeutet nicht mehr automatisch viel Geld, Macht und Ansehen. "Das klassische Rollenbild des paternalistischen Arztes wankt", sagt der Freiburger Medizinsoziologe Bernhard Borgetto in orange.
No way out: Nachwuchs muss man selber machen Die Geburtenrate in Deutschland steht auf einem historischen Tief. Gründe gegen Kinder gibt es genug: zu teuer, zu mühsam, zu zeitraubend. Die einzige Bevölkerungsgruppe, für die solche Argumente bisher kaum zählen, scheinen Zuwandererfamilien zu sein. Sie produzieren im Schnitt reichlich Nachwuchs. Doch kaum klappt die Integration, kaum steigen Bildung und Einkommen, wird auch dort die Kinderschar kleiner.
Mittendrin Joa: Leben im Müll An den vollen Mülltonnen in Bayern war der Schnee schuld, an denen im Nachbarländle ist es der Streik. Seit sechs Wochen wachsen in Baden-Württemberg die Müllberge zu beachtlicher Größe heran. Norbert Joa hat in Neu-Ulm die Donau überquert und nachgesehen, wie die sauberkeitsbewussten Schwaben mit dem Dreck fertig werden. Bis Sonntag noch, denn dann soll ja alles wieder gut werden.
Aufgewachsen mit der Wolke: Tschernobyl-Spuren Im Film bringt "Die Wolke" die Katastrophe, in Wirklichkeit kam Deutschland mit einem blauen Auge davon, als vor 20 Jahren der Reaktorblock 4 von Tschernobyl explodierte. Trotzdem saß der Schock tief. In orange erzählen junge Leute, wie Tschernobyl sie als Kinder geprägt hat und was sie damals mehr erschreckt hat: der Unfall, und wie die Eltern damit umgegangen sind, oder das Buch von Gudrun Pausewang.
Lebenslänglich: Polizisten in der Großstadt Münchener Polizisten werden trotz sozialer Härte nicht versetzt, sondern müssen ihr ganzes Dienstleben lang bleiben, klagt die Gewerkschaft der Polizei. Begründung für die Festsetzung: der Hauptstadt gingen sonst die Streifenbeamten aus. Offenbar ist ihnen die beliebteste Stadt Deutschlands zu stressig und zu teuer. Auch in den Metropolen der Welt ist dieser Beruf kein reines Vergnügen, so die Korrespondenten in New York, Moskau, London und Johannesburg.
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