Bayerisches Fernsehen
Samstag, 25. November 2006, 20.15 Uhr
Menschen in Bayern
Großer Krater, kleine Stadt - Nördlingen und das Ries
München (ots)
Aus der Vogelschau könnte man meinen, das einmalige Stadtbild Nördlingens habe sich seit Jahrhunderten kaum verändert. Der äußere Eindruck kommt nicht von ungefähr: Drei Jahrhunderte dauerte es, bis sich die Stadt von den Folgen des 30-jährigen Krieges erholt hatte, und erst vor dem Zweiten Weltkrieg hatte die Einwohnerzahl wieder den Stand von 1618 erreicht. Daher also rührt die architektonische Geschlossenheit der Altstadt, eingefasst von der mittelalterlichen Ringmauer mit ihren Türmen und Toren. In den Jahren des "Wirtschaftswunders" wurde dann aus dem schwäbischen Landstädtchen an der bayerisch-württembergischen Grenze ein respektabler Industriestandort mit Betrieben und Wohnsiedlungen außerhalb der alten Mauern. Wohlstand und eine zügige Altstadtsanierung haben verhindert, dass der Ort ein weiteres Freilichtmuseum an der Romantischen Straße wurde und dazu beigetragen, dass die historischen Gemäuer mit Leben erfüllt und die Bindung der Bewohner an ihre Heimat gefestigt wurde. Der Film über Nördlingen und das Ries, den riesigen Krater, den vor Jahrmillionen der Einschlag eines Meteoriten hinterlassen hat, lässt Menschen zu Wort kommen, die den besonderen Charakter der Stadt zum Ausdruck bringen: den Kriminalschriftsteller wie den Turmwächter, die Geologin wie die Theaterregisseurin, den Sportreporter wie den Ortshistoriker, die Maßschneiderin wie den Schausteller - eine bunte Schar von Individualisten in einer unverwechselbaren farbigen Stadt.
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